Konjunktur

IWF kürzt Wachstumsprognose für US-Wirtschaft

Corona, Angriffskrieg gegen die Ukraine, Inflation, steigende Zinsen – die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft sind toxisch. Der IWF sieht die Wachstumsentwicklung in den USA daher immer pessimistischer.

IWF kürzt Wachstumsprognose für US-Wirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) dampft seine Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft ein. Der IWF erklärte am Freitag, er erwarte für dieses Jahr nur noch ein Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts von 2,9%, verglichen mit der im April erstellten Vorhersage von 3,7%. Für 2023 senkte der Fonds seine Prognose auf 1,7 von 2,3%, für 2024 rechnet er nur noch mit einem Plus von 0,8%. Die Möglichkeiten, eine Rezession in den USA zu verhindern, verengten sich und die Vorhersage sei mit einem hohen Grad an Unsicherheiten behaftet, erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgieva.

Die amerikanische Wirtschaft erhole sich noch von der Corona-Pandemie, während sie Rückschläge durch die russische Invasion der Ukraine und die Lockdown-Maßnahmen in China verkraften müsse, sagte Georgieva. „Weitere negative Schocks würden die Situation unweigerlich noch schwieriger machen.“ Gespräche mit US-Finanzministerin Janet Yellen und dem Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, „ließen keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, die Inflation zu senken“.

Die Inflation in den USA war im Mai überraschend auf 8,6% geklettert – das ist der höchste Wert seit mehr als 40 Jahren. Die Federal Reserve hatte Mitte Juni angesichts des Inflationsschubs die Leitzinsen so kräftig angehoben wie seit 1994 nicht mehr. Im Oktober hatte der IWF für 2022 noch ein Wirtschaftswachstum von 5,2% vorausgesagt. Danach heizte die Omikron-Variante des Corona-Virus die Pandemie wieder an, und der Ukraine-Krieg löste einen starken Anstieg der Kraftstoff- und Lebensmittelpreise aus.