Pariser Finanzpolitik

Notenbankchef in Frankreich warnt vor Schuldenanstieg

Sollte das in den Wahlen siegreiche Linksbündnis seine Ausgabenpläne umsetzen können, droht Frankreich eine Schulden- und Wirtschaftskrise, warnt Notenbankchef Villeroy de Galhau.

Notenbankchef in Frankreich warnt vor Schuldenanstieg

Notenbankchef in Frankreich warnt vor Schuldenanstieg

dpa-afx Paris

Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau hat nach dem Sieg des Linksbündnisses bei der Parlamentswahl vor einem steigenden Haushaltsdefizit gewarnt, sollte es an die Regierung kommen. Frankreich könne es sich nicht erlauben, seine Verschuldung noch weiter in die Höhe zu treiben, sagte der Chef der Banque de France dem Sender France Info. Galhau: „Ich glaube, wenn man Entscheidungen trifft, sollte man die Defizite auf keinen Fall erhöhen, weil sie bereits zu den höchsten in Europa gehören.“ Wegen einer zu hohen Neuverschuldung betreibt die EU-Kommission im Moment ohnehin bereits ein Defizitverfahren gegen Frankreich.

Das Linksbündnis, das auch ohne absolute Mehrheit darauf pocht, den neuen Premierminister und die künftige Regierung zu stellen, hatte in seinem Wahlprogramm erhöhte öffentliche Ausgaben angekündigt, die Berechnungen zufolge jährliche Mehrausgaben von über 100 Mrd. Euro bedeuten würden. So will das Linksbündnis den Mindestlohn erhöhen, Lebensmittel- und Energiepreise deckeln, die Investitionen in Bildung und Gesundheit steigern und das Renteneintrittsalter von 64 auf 62 Jahre zurücksetzen. Villeroy deGalhau sieht durch die Pläne auch Wachstum, Jobs und Konkurrenzfähigkeit französischer Unternehmen in Gefahr.

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