Ukraine-Krieg

Putin verspricht Russen militärischen Erfolg

Während sich Russlands Präsident Wladimir Putin siegesgewiss gibt, verstärken westliche Nationen ihre Sanktionen. Die deutsche Wirtschaft klagt indes zunehmend über die Auswirkungen der Kriegsfolgen.

Putin verspricht Russen militärischen Erfolg

Reuters/ba

Frankfurt – Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Bevölkerung seines Landes einen militärischen Erfolg in der Ukraine zugesichert. „Wir wissen, was wir zu tun haben, wie es zu tun ist und zu welchen Kosten“, sagte er in einer im Fernsehen ausgestrahlten Ansprache vor Zehntausenden Zuhörern im Luschniki-Olympiastadion in Moskau. „Und wir werden all unsere Pläne absolut verwirklichen.“ Zuvor hatte ihn Kanzler Olaf Scholz in einem Telefonat aufgefordert, sofort für einen Waffenstillstand zu sorgen.

Chinas Präsident Xi Jinping erklärte im Gespräch mit seinem US-Kollegen Joe Biden chinesischen Staatsmedien zufolge, dass niemand Interesse an Konflikten wie in der Ukraine haben könne. Es war erwartet worden, dass Biden XI in dem Gespräch vor Hilfe für Russland warnen würde. US-Außenminister Antony Blinken sagte in einem Interview, dass China die Verantwortung für alle Maßnahmen trage, die es zur Unterstützung der russischen Aggression ergreife. „Wir sind besorgt, dass China erwägt, Russland direkt mit militärischer Ausrüstung für den Einsatz in der Ukraine zu unterstützen.“ China hat solche Pläne bisher dementiert. Die USA ihrerseits hatten 800 Mill. Dollar neue Militärhilfe für die Ukraine beschlossen. Washington ist auch besorgt darüber, dass China Russland helfen könnte, die von den westlichen Staaten verhängten Wirtschaftssanktionen zu umgehen.

Japan verhängte am Freitag weitere Sanktionen gegen 15 russische Einzelpersonen und neun Organisationen. Australien weitete Sanktionen gegen das russische Finanzministerium und elf weitere Banken und Regierungsorganisationen aus. Die britische Medienaufsicht Ofcom entzog dem russischen Fernsehsender RT mit sofortiger Wirkung die Sendelizenz. Die EU hat unterdessen die zweite Tranche einer Milliardenhilfe an die Ukraine überwiesen. Wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte, wurden 289 Mill. Euro ausgezahlt; vergangene Woche wurden bereits 300 Mill. Euro überwiesen. Insgesamt sind 1,2 Mrd. Euro an Notfallkrediten vorgesehen. Der Rest soll im Laufe des Jahres folgen.

Deutsche Firmen klagen

Blitzumfragen von Verbänden belegen unterdessen die Kriegsauswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. 78% der vom DIHK befragten 3700 Betriebe zeigten sich vom Krieg und seinen Folgen geschäftlich betroffen. 60% berichteten von Auswirkungen wie steigenden Preisen oder gestörten Lieferketten, 18% nannten direkte Folgen wie etwa den Verlust von Kunden oder Lieferanten. 22% der Unternehmen gaben an, sie spürten bislang keine Auswirkungen. 69% der 1376 von Gesamtmetall befragten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie erwarten Kostensteigerungen im Einkauf. Knapp die Hälfte rechnet mit spürbaren Einbußen bei Umsatz und Gewinnen, wobei ein Drittel der Unternehmen wegen der extremen Unsicherheit noch gar keine Prognose abgibt.

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