US-Handelspolitik

Ratingagentur Scope warnt vor Bonitätsverlusten und Finanzkrise

Die neue US-Handelspolitik trifft vor allem die USA selbst und kann in eine mehrjährige Depression bis zum Bonitätsverlust münden. Brüssel muss auf den Binnenmarkt setzen.

Ratingagentur Scope warnt vor Bonitätsverlusten und Finanzkrise

Ratingagentur Scope warnt vor Finanzkrise

lz Frankfurt

Die Ratingagentur Scope hat vor weiteren Verschärfungen in der Handelspolitik gewarnt und im Fall von Kapitalkontrollen für die USA explizit eine mehrjährige Depression vorhergesagt. Schon jetzt stelle die Kehrtwende im Welthandel den „größte Handelsschock für die Weltwirtschaft in Friedenszeiten“ dar. Selbst bei einer vollkommenen Umkehrung der Politik sei das Vertrauen früherer Allianzen und Lieferketten nicht vollständig wiederherzustellen, was auf „dauerhafte wirtschaftliche Verluste“ hindeute. Auch in einem „zollarmen“ Szenario komme es in den USA daher zu einer technischen Rezession. Es sei mit sinkenden Investitionen und stark steigenden Preisen zu rechnen. Für die Kreditwürdigkeit der USA sei essenziell, dass der Dollar weiterhin als globale Reservewährung dient. Den US-Handelspartnern rät Scope, die Binnennachfrage zu stärken und alternative Handelsbeziehungen zu knüpfen. Die EU könnte den US-Handelsverlust dadurch kompensieren, dass sie ihren Binnenmarkt vervollkommnet. Die noch verbliebenen Handelshemmnisse innerhalb der EU entsprächen einem Zoll von 44% auf den Waren- und 110% auf den Dienstleistungshandel.