US-Konjunktur

Schwächere Jobdaten lassen auf frühere Zinssenkung hoffen

Der US-Arbeitsmarkt und auch die Konjunktur zeigen wieder Anzeichen einer leichten Abschwächung. Das könnte die Notenbank zu einer Zinssenkung verleiten. Die Marktakteure spekulieren darauf und reagierten mit Aktienkäufen.

Schwächere Jobdaten lassen auf frühere Zinssenkung hoffen

US-Jobdaten wecken Zinshoffnungen

Weniger neue Stellen und niedrigeres Lohnwachstum lassen Aktienkurse steigen

lz Frankfurt

Der amerikanische Job-Boom verliert an Dynamik. Statt der von Ökonomen erwarteten 243.000 neuen Jobs wurden im April nur 175.000 Jobs geschaffen, wie aus dem Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Das zeugt zwar immer noch von einer starken Konjunktur, da aber auch das Lohnwachstum – ebenfalls entgegen den Erwartungen – das erste Mal seit Juni 2021 unter die Vier-Prozent-Schwelle gefallen ist, spricht dies für eine Entspannung bei der Inflation und könnte die US-Notenbank zu einer früheren Zinssenkung animieren. Das hoffen Marktakteure und haben mit Aktienkäufen reagiert. Im Jahresvergleich legten die Löhne im April um 3,9% zu, im März waren es noch 4,1%.

Die US-Fed hält die Zinsen noch auf hohem Niveau, um die Inflation zu drücken. Zugleich will sie den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen, ohne gleich in eine Rezession abzugleiten. Am Mittwoch beließen die Währungshüter den Leitzins deshalb in der Spanne von 5,25 bis 5,50%. Und Fed-Chef Jerome Powell ließ den Zeitpunkt einer Zinswende erneut offen. Beobachter hatten zumindest eine Andeutung dahingehend erwartet. Diese sei nicht angebracht, solange sich die Teuerungsrate nicht nachhaltig dem Fed-Ziel von 2% nähere, stellte Powell klar. Neue Konjunkturdaten deuteten zudem darauf hin, dass die Inflation hartnäckiger sein könnte als gedacht, was wiederum Stimmen nach einem Aufschub der Zinssenkung laut werden ließ.

Eine Zinssenkung könnte auch deshalb näher rücken, weil es durchaus Anzeichen gibt, dass die US-Konjunktur etwas schwächelt. So hat sich im April die Stimmung im US-Dienstleistungssektor unerwartet verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) fiel zum Vormonat um 2,0 Punkte auf 49,4 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit 2022 und signalisiert eine Schrumpfung des Sektors.

Bericht Seite 8

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