Geldpolitik in den USA

Sinkender Importpreisdruck lässt Zinshoffnungen aufkeimen

Die Hoffnung auf eine Zinssenkung in den USA erhält wieder Auftrieb. Die Importpreise sind im Mai nicht weiter angestiegen. Der Preisdruck lässt etwas nach.

Sinkender Importpreisdruck lässt Zinshoffnungen aufkeimen

Nachgebende Importpreise lenken Blicke auf die Fed

lz Frankfurt

Zumindest bei den Einfuhren scheint der Inflationsdruck auf die US-Preise nachzulassen. Das dürfte der US-Notenbank Fed Schützenhilfe geben, im Laufe des Jahres bei den Zinsen etwas nachzugeben. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, sind die Einfuhrpreise zum Vormonat um 0,4% zurückgegangen. Dagegen hatten Ökonomen eher mit einem Anstieg um etwa 0,1% gerechnet. Im April hatten die Importpreise noch um 0,9% zugelegt. Im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat legten die Importpreise im Mai nur noch um 1,1% zu.

Da die Vereinigten Staaten viele Waren, Vorprodukte und Rohstoffe aus Übersee beziehen, wirken sich die Einfuhrpreise auch auf die Lebenshaltungskosten der Verbraucher aus. Diese waren zuletzt etwas langsamer gestiegen. Die Inflationsrate fiel im Mai von 3,4% auf 3,3%.

Die US-Notenbank Federal Reserve stemmt sich mit einer Hochzinspolitik gegen die Teuerung und strebt eine Inflationsrate von 2% an. Nach dem jüngsten Zinsbeschluss wies Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch darauf hin, dass der Rückgang der Inflation ein ermutigendes Zeichen sei. Doch benötige die Notenbank weitere Daten, damit sie mehr Zuversicht schöpfen könne, dass die Inflationsrate nachhaltig auf den Zielwert von 2% zusteuere.

Zugleich erwähnte er auch, dass es einen überraschenden Anstieg der Importpreise für Waren gegeben habe, der für die Währungshüter schwer zu verstehen sei. Nach teils aggressiven Erhöhungen pausiert die US-Notenbank seit geraumer Zeit und hält den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50% konstant. Viele Experten gehen davon aus, dass die Fed im September eine erste Zinssenkung beschließen könnte.

Auch jüngste Daten zur Verbraucherstimmung stützen eine frühere Zinssenkung. Denn wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima zeigt, sind die Verbraucher immer pessimistischer geworden. Der Stimmungsindex fiel zum Vormonat um 3,5 Punkte auf 65,6 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2023. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 72,0 Punkte gerechnet. Die Inflationserwartungen der Verbraucher verharren indes bei 3,3%.

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