US-Konjunktur

Stimmung in der US-Wirtschaft fällt auf Tiefstand

Die Stimmung in der US-Wirtschaft hat sich stark eingetrübt. Unternehmen und Verbraucher haben wachsende Sorgen um die Politik von Präsident Donald Trump.

Stimmung in der US-Wirtschaft fällt auf Tiefstand

Stimmung in der US-Wirtschaft fällt auf Tiefstand

Große Sorgen um Folgen der Zölle und Ausgabenkürzungen

det Washington

Die US-Wirtschaft ist in den USA im Februar fast zum Stillstand gekommen. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe und für Dienstleister gab von 52,4 auf 50,4 Punkte nach. Der Index fiel damit auf den tiefsten Stand in 17 Monaten. Die Komponente für den Dienstleistungssektor rutschte auf ein 25-Monats-Tief. Im produzierenden Gewerbe zeigte der PMI einen Anstieg. Chris Williamson, Chief Business Economist bei S&P Global Market Intelligence, stellte fest, dass „der Optimismus bei Unternehmen, der zur Jahreswende den höchsten Stand in drei Jahren erreicht hatte, verflogen ist“. 

Geprägt sei die Stimmung nun „von einem eher düsteren Bild erhöhter Unsicherheit, schleppender Wirtschaftstätigkeit und steigender Preise“. Wie Williamson feststellt, fürchten Firmen vor allem die Folgen von Präsident Donald Trumps Einfuhrzöllen. Sorgen gelten auch Ausgabenkürzungen und geopolitischen Entwicklungen. Demnach hat Verunsicherung die Verkaufszahlen gedrückt, während die Zölle bereits in höheren Preisen ihren Niederschlag finden.  

Schwäche am Immobilienmarkt

Die schlechte Stimmung kam zum Jahresbeginn auch auf dem Häusermarkt zum Ausdruck. Der Maklerverband National Association of Realtors (NAR) meldete für Januar gegenüber dem Vormonat einen Rückgang der Verkäufe bestehender Eigenheime um 4,9%. NAR Chefvolkswirt Lawrence Yun begründete die Schwäche mit der Kombination aus hohen Preisen und unverändert hohen Zinssätzen.

Zwar stieg die Zahl der verkauften Einheiten im Vorjahresvergleich um 2,0%. Im Dezember hatte die NAR allerdings auf Jahressicht eine Zunahme um 9,3% und verglichen mit dem Vormonat um 2,2% festgestellt. „Die Eigenheimpreise und Finanzierungskosten führen dazu, dass die Erschwinglichkeit eine große Herausforderung darstellt“, sagte Yun.

Pessimistische Verbraucher

Der zunehmende Pessimismus hat sich auch unter Konsumenten breit gemacht. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan stürzte im Februar gegenüber dem Vormonat um 9,8% und auf Jahressicht um 15,9% auf 64,7 Punkte ab. Die für den Bericht zuständige Ökonomin Joanne Hsu wies auf den Rückgang bei sämtlichen Unterindikatoren hin. Das größte Minus ergab der Index bei den Einkaufsbedingungen für langlebige Güter. Wegen der Angst vor Einfuhrzöllen gab diese Komponente um fast 20% nach. Auch stiegen die Inflationserwartungen der Verbraucher verglichen mit Januar von 3,3% auf 4,3%.

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