US-Einzelhandel trotzt Trumps Einfuhrzöllen
US-Einzelhandel trotzt schlechter Stimmung
det Washington
Die insgesamt schlechte Stimmung unter US-Verbrauchern hat zumindest bisher dem Einzelhandel keinen Abbruch getan. Wie das Census Bureau des Handelsministeriums berichtete, stiegen die saisonbereinigten Einzelhandelsumsätze im März verglichen mit dem Vormonat um 1,4%. Erwartet hatten Ökonomen eine Zunahme um 1,2%. Im Februar hatten die Verkaufserlöse nur um 0,2% zugelegt. Für eine positive Überraschung sorgte auch die Kernrate, bei der Autos keine Berücksichtigung finden. Diese stieg um 0,5% und übertraf ebenfalls den prognostizierten Wert von 0,3%.
Experten glauben, dass die soliden Umsatzzahlen damit zusammenhängen könnten, dass Haushalte US-Präsident Donald Trumps Einfuhrzöllen vorgreifen wollen. Die flächendeckenden Abgaben von 10% sind zwar in Kraft. Viele der darüber hinausgehenden Zölle hat Trump aber für 90 Tage ausgesetzt. Zu den steigenden Verkaufserlösen trugen insbesondere Autos bei. Dort kletterten die Umsätze um 5,3% und im Vorjahresvergleich um 8,8%.
Wetter drückt Industrieproduktion
Im Februar hatte das Ministerium bei Autos und Autoteilen deutlich schwächere Werte ermittelt, nämlich ein Minus von 1,6% und einen jährlichen Anstieg um 2,3%. Von einem regen Geschäft berichteten im März auch das Gastgewerbe, Heimwerkermärkte sowie Sportwaren- und Hobbyläden. Einen Umsatzrückgang meldeten hingegen Tankstellen. Deren Erlöse gingen aufgrund der niedrigeren Energiepreise um 2,5% zurück.
Unterdessen meldete die US-Notenbank für März gegenüber dem Vormonat einen Rückgang der Industrieproduktion um 0,3%. Im Februar hatte die Fertigung um 0,8% zugelegt. Den schwächeren Wert begründete die Fed mit dem warmen Wetter, das bei Versorgungsunternehmen zu einem Rückgang um 5,8% führte. Das verarbeitende Gewerbe verzeichnete hingegen einen Anstieg um 0,3%, während der Bergbau 0,6% mehr produzierte.