US-Wirtschaft mit schleppendem Wachstum
US-Wirtschaft mit schleppendem Wachstum im ersten Quartal
Verbraucher bei steigenden Preisen zurückhaltend
det Washington
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal etwas stärker gewachsen als bisher angenommen, wies von Januar bis März aber trotzdem bei leicht zunehmendem Inflationsdruck die geringste Dynamik seit zwei Jahren auf. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums meldete, legte das annualisierte Bruttoinlandsprodukt um 1,4% zu. Die zweite und zugleich vorletzte Schätzung hatte eine Wachstumsrate von 1,3% ergeben.
Einen positiven Beitrag zu der Revision leisteten die Einfuhren, die geringer ausfielen als zuvor geschätzt. Auch nahmen die Anlageinvestitionen sowie die Staatsausgaben, insbesondere der Bundesstaaten und der Gemeinden, stärker zu. Obwohl die Wirtschaft zum Jahresauftakt die niedrigste Wachstumsrate seit 2022 aufwies, erwarten Volkswirte im zweiten Quartal einen Anstieg auf etwa 2%.
Bedenklich ist aus der Sicht von Ökonomen insbesondere die Entwicklung des Privatkonsums, der fast 70% des BIP ausmacht. Im Mai hatte das BEA bei den Verbraucherausgaben ein Plus von 2,5% ermittelt, revidierte diesen Wert aber nun auf 1,5% nach unten. Darin spiegelt sich vor allem die schlechte Stimmung unter den Privathaushalten wider, die der konjunkturellen Entwicklung skeptisch gegenüberstehen.
Auch zogen die Preise etwas stärker an. So kletterte der PCE-Deflator, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, um 3,4% und ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise um 3,7%. Zuvor hatte das Ministerium die Gesamtrate auf 3,3% und die Kernrate auf 3,6% geschätzt. Derzeit gehen die Märkte davon aus, dass die Fed im September den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird und es sich dabei voraussichtlich um die einzige Lockerung im laufenden Jahr handeln wird.
In einem getrennten Bericht meldete das Census Bureau des Handelsministeriums für Mai einen Anstieg des Defizits im Außenhandel um 2,7% auf 100,6 Mrd. Dollar. Erwartet hatten Experten einen Rückgang des Fehlbetrags im Handel mit Waren von 98,0 auf 95,6 Mrd. Dollar. Die Neuaufträge für langlebige Güter legten im Mai um 0,1% zu.