Weltbank halbiert Prognose
Reuters Washington
Die Konjunkturperspektiven für die Weltwirtschaft trüben sich ein. Die Weltbank senkte am Dienstag ihre Wachstumsprognose für 2023 von bislang 3,0% auf nur noch 1,7%. Abgesehen von den Krisenjahren 2009 und 2020 wäre das der niedrigste Wert seit fast drei Jahrzehnten. Vielen Ländern droht eine Rezession als Folge der Zinserhöhungen der Notenbanken und des Krieges in der Ukraine.
Die vorherige Prognose der Weltbank stammt noch aus dem Juni 2022. Für die Industrienationen erwartet die Weltbank eine spürbare Abkühlung. So werden für die USA wie auch für die Eurozone nur Wachstumsraten von jeweils 0,5% vorausgesagt. Die Experten sprachen von einer fragilen Situation. Jeder unerwartete Schock könne zu einer globalen Rezession führen. Als Beispiele dafür wurden neue geopolitische Spannungen oder ein Wiederaufflackern der Corona-Pandemie genannt. Auch Schwellen- und Entwicklungsländer werden demnach Probleme bekommen. Sie kämpfen mit hohen Schuldenständen und schwachen Währungen. Das könnte auch zulasten von Investitionen in den Ländern gehen, so die Weltbank.
Für China sagt die Weltbank dieses Jahr ein Wachstum von 4,3% voraus. Das sind 0,9 Prozentpunkte weniger als im Juni. 2022 lag die Wachstumsrate bei 2,7%, der zweitniedrigste Wert seit den 1970er Jahren. Verantwortlich dafür waren neben der strikten Corona-Politik Verwerfungen auf den Immobilienmärkten des Landes und ein schwacher Konsum.