Weniger offene Stellen in den USA
det Washington
Die Zahl der offenen Stellen in der US-Wirtschaft ist im August zurückgegangen, verharrt aber weiter auf hohem Niveau. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, blieben im August 10,1 Millionen offene Positionen unbesetzt. Dies stellt gegenüber Juli einen Rückgang um 1,1 Millionen dar. Die Zahl der Neueinstellungen betrug 6,3 Millionen und war gegenüber dem Vormonat kaum verändert.
Die anhaltende Diskrepanz zwischen den unbesetzten Arbeitsplätzen und der deutlich geringeren Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter, die einen Job suchen, könnte nach Ansicht von Ökonomen über zunehmende Lohnsteigerungen den Inflationsdruck verstärken. Laut BLS legten die durchschnittlichen Stundenlöhne im August im Vorjahresvergleich um 5,2% zu. Am Freitag wird der Arbeitsmarktbericht für September veröffentlicht. Bankvolkswirte rechnen mit einem ähnlichen Lohnanstieg und einer unveränderten Arbeitslosenquote von 3,7%.
Höhere Arbeitslosenquote
Unterdessen wies John Williams, der Präsident der Federal Reserve von New York, auf die konjunkturelle Verlangsamung hin und sagte, er „erwarte als Folge der schwächeren Wachstums, dass die Arbeitslosenquote bis Ende nächsten Jahres auf etwa 4,5% steigen wird“. Gleichwohl bekräftigte Williams, dass die Notenbank ihren verschärften geldpolitischen Kurs fortsetzen wird. Zwar seien viele der Störungen in globalen Lieferketten mittlerweile überwunden, sagte Williams. Trotzdem würden die Entspannung sowie der Preisrückgang bei Rohstoffen nicht ausreichen, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bekommen. „Die Geldpolitik muss ihre Mission erfüllen“, betonte Williams und wies darauf hin, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) im Schnitt bis Ende 2023 mit einem Leitzins von 4,6% rechnen. „Die Absicht, das Inflationsziel von 2% zu erreichen, bleibt ein fundamentales Prinzip der Notenbank“, sagte Williams. „Es wird dauern, doch ich bin sicher, dass wir zur Preisstabilität zurückkehren werden.“
Wenig Bewegung gab es im August in der US-Industrie. Laut Handelsministerium wurde bei Neuaufträgen in der Industrie ein gegenüber Juli unveränderter Wert gemessen. Im Vormonat waren die Bestellungen um 1,0% abgerutscht. Bei langlebigen Gütern wurde ein Rückgang um 0,2% und bei Verbrauchsgütern eine Zunahme um 0,2% gemessen. Die Auftragseingänge für Verbrauchsgüter hatten im Juli um 1,9% nachgegeben. Lieferungen, die zuvor in 17 von 18 Monaten zugelegt hatten, kletterten um 0,5%.