Brexit

Bürokratisches Eigentor

Im Eurostar bleiben hunderte Sitze frei, weil französische Grenzer die Pässe der Reisenden nicht schnell genug stempeln. Zu dumm für Frankreich: Dem Land gehört die Mehrheit an der Betreibergesellschaft.

Bürokratisches Eigentor

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Wer sich auch nach sieben Jahren noch über den Brexit empören will, hat ein neues Thema: In den ersten Eurostar-Zügen nach Paris und Brüssel bleiben jeden Tag Hunderte Plätze frei. Sie werden gar nicht erst angeboten, denn die Betreibergesellschaft weiß, dass die Passkontrolle in London seit dem EU-Austritt zu lange dauert, um die Passagiere schnell genug durchzuschleusen. Doch es sind die französischen Zöllner, die meist keine große Eile an den Tag legen, wenn sie dort Pässe stempeln sollen. Oft stellt die französische Seite auch einfach nicht genug Personal. Noch mehr Plätze dürften in den Zügen frei bleiben, wenn das Einreise-/Ausreisesystem EES der Staatengemeinschaft Ende des Jahres den Betrieb aufnimmt. Dann sollen bei der erstmaligen Einreise von Nicht-EU-Bürgern auch noch biometrische Daten erfasst werden. George Osbornes viel kritisierter Abverkauf der britischen Staatsbeteiligung an Eurostar erweist sich im Nachhinein als Geniestreich. Den Schaden hat Frankreich. Denn die staatliche Bahngesellschaft SNCF hält die Mehrheit.