Dabei sein ist alles
ETF-Zuflüsse
Dabei sein
ist alles
Von Werner Rüppel
Im dritten Quartal haben die Zuflüsse in europäische ETFs 62 Mrd. Euro betragen, im laufenden Jahr wurden bereits rekordhohe 163 Mrd. Euro neue Gelder erreicht, womit sogar das Niveau des bisherigen Rekordjahres 2021 übertroffen wurde, berichtet Amundi. Und auch weltweit brummt das Geschäft mit den börsennotierten Indexfonds. Wobei immer mehr Investoren vor allem Aktien-ETFs kaufen. Gleichzeitig sind die Aktienmärkte in diesem Jahr deutlich gestiegen und etliche Aktienindizes haben neue Hochs erreicht.
Alles in allem sind die ETFs damit ein wesentlicher Treiber für die Aktienhausse. Das liegt zum einen daran, dass sie ein preisgünstiges und effizientes Instrument sind, um diversifiziert in die Aktienmärkte zu investieren. Insbesondere in Haussephasen bleiben aktive Fonds zurück. So hat S&P Dow Jones gerade in einer aktuellen Studie festgestellt, dass es weltweit in den USA, Europa, Japan und Australien 70 bis 85% der aktiven Aktienfonds im ersten Halbjahr nicht geschafft haben, ihre Benchmark zu schlagen. Auch die meisten Deutschland-Aktienfonds bleiben übrigens hinter dem Dax zurück.
Einfacher geht nicht
Zum anderen sind die ETFs leicht zugänglich und transparent. Wer will denn, wenn die Märkte laufen, erst groß analysieren, welcher aktive Fonds vielleicht outperformen könnte, wenn alles gut geht und der Fondsmanager sich nicht vielleicht doch in eine Luschenaktie verliebt. In Haussephasen gilt doch eher das olympische Prinzip: Dabei sein ist alles. Und mit einem marktbreiten Aktienindex ist Frau oder Mann dabei. Einfacher geht es nicht.
Doch setzen sich die Aktienhausse und der ETF-Boom fort? Ja, wenn uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt, würde wahrscheinlich Asterix antworten. Denn der Zinssenkungszyklus ist intakt, die Notenbanken werden die Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter deutlich nach unten schleusen, so dass Aktien an Attraktivität gewinnen. Hinzu kommt, dass die Unternehmensgewinne weiter ansteigen dürften. Und setzt sich die Aktienhausse fort, so dürften Aktien-ETFs erste Wahl bleiben.