Das Ende der Fußballromantik
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Den Eigentümern der zwölf Fußballclubs aus drei Ländern, die eine europäische Super League ins Leben rufen wollen, wird herzlich egal sein, was Sportfunktionäre dazu zu sagen haben. Die angedrohten Gegenmaßnahmen der Uefa dürften ihnen auch nicht besonders nahegehen. Joel Glazer (Manchester United) hat für Fußballromantik keinen Sinn, Roman Abramowitsch (Chelsea) ist auch kein Nostalgiker. Für sie ist entscheidend, was hinten rauskommt. Für die Söldner, die für Millionengehälter den Ball über den Rasen schieben, zählt die von Fans hochgehaltene Liebe zum Verein ohnehin nichts. Aus dem Spiel der Welt wird exquisites Entertainment. Es zählt nur noch die eigene Marke. Die Teilnahme an traditionellen Turnieren wie Europa- oder Weltmeisterschaften ist da nur noch ein unerwünschtes Verletzungsrisiko. Auch die nationalen Ligen verlieren an Bedeutung. Altgediente Anhänger der Clubs mag das enttäuschen, doch mit den weltweiten Übertragungsrechten für die Gladiatorenkämpfe einer Super League lassen sich weit mehr Einnahmen erzielen als mit ihrer Nibelungentreue.