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Das erste Quartal ist nicht entscheidend

Die Gewinnerwartungen der Unternehmen für 2025 brechen deutlich ein. Daher sind die Ergebnisse für das erste Quartal dieses Mal nicht entscheidend.

Das erste Quartal ist nicht entscheidend

Unternehmensgewinne

Erstes Quartal ist nicht entscheidend

Von Werner Rüppel

Im Normalfall erwarten die Aktienmärkte mit Spannung die Ergebnisse der Unternehmen im ersten Quartal. Denn der Jahresbeginn liefert häufig eine recht gute Indikation darauf, wie sich die Umsätze und Ergebnisse im Gesamtjahr entwickeln werden. Und bei einem positiven Ausweis im ersten Quartal werden die Gewinnschätzungen für eine Gesellschaft dann in der Regel angehoben.

In diesem Jahr ist dies aber anders. Denn seit wenigen Wochen hat die Zollpolitik Donald Trumps zu einem Handelskrieg geführt, der die Umsätze und Gewinne der börsennotierten Unternehmen im Verlauf des Jahres deutlich belasten wird. Dies spiegelt sich bereits in den Schätzungen wider. So sind die Gewinnprognosen der europäischen Aktiengesellschaften für 2025 in den vergangenen Wochen massiv eingebrochen, erläutern die Analysten der Deutschen Bank.

Die Ergebnisse für das erste Quartal könnten gar noch Zuwächse ausweisen, haben sich Umfeld und Stimmung für Unternehmen doch erst im Laufe des März klar verschlechtert. „Q1 war eine Geschichte mit zwei Hälften“, so die Deutsche Bank. Denn im Januar und Februar sei das Gewinnmomentum und die Stimmung bei Unternehmen noch stabil gewesen. Erst danach kam es sukzessive zum Absturz.

Es geht abwärts

Vor diesem Hintergrund kommt es jetzt nicht auf die Quartalergebnisse, sondern auf die Ausblicke an. Wobei sich natürlich die Frage stellt, inwieweit Aktiengesellschaften angesichts eines stark von Unsicherheit geprägten Umfelds überhaupt konkrete Ausblicke geben. Aber ohne eine Guidance schwindet wiederum das Vertrauen etlicher Investoren.

Die Richtung, die durch die Zollpolitik Trumps jetzt eingeschlagen wird, ist klar: Es wird abwärts gehen. „Das ganze Bündel an Sentimentdaten dürfte sowohl auf der Unternehmens- wie auch auf der Verbraucherseite eine weitere Eintrübung zeigen“, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Besserung ist nur in Sicht, wenn der US-Präsident seine Wirtschaftspolitik grundlegend ändert. Danach sieht es aber derzeit leider nicht aus.

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