Im DatenraumStaatsverschuldung

Die offene Flanke von Donald Trump & Co.

Mit den sich aufblähenden Staatsschulden, der immer höheren Zinsbelastung und immer größeren Refinanzierungssummen steigt das Risiko von Staatspleiten gewaltig.

Die offene Flanke von Donald Trump & Co.

Staatsverschuldung

Die offene Flanke von Donald Trump & Co.

lz Frankfurt

Über Jahre hinweg haben sich die Staaten weltweit mit immer mehr Schulden vollgesogen. Die Steuereinnahmen reichten für die vielen Wünsche offenbar nicht aus. Und mit dem Verweis auf „kreditfinanzierte Investitionen“, die sich später ja einmal in Wachstum auszahlen sollen, ließen sich viele politische Wünsche erfüllen. Doch die Schuldenlast wird immer größer. Ratingagenturen mussten immer wieder ihre Methodik anpassen, damit sie auch zum Selbstbild von „Investment Grade“ passte.

Doch inzwischen sind viele Schuldner in eine Dimension hineingewachsen, die Fragen nach der Tragfähigkeit aufwirft. Und zwar zum einen ob der schieren Schuldensumme, die in der Regel mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) ins Verhältnis gestellt wird (Schuldenquote), was schon gewisse Sorgen macht. So haben die USA einen Anteil von 34,6% an den aktuell umlaufenden Staatspapieren. Schon ein sukzessiver Rückzug der Gläubiger aus Sorge vor politischen Turbulenzen (etwa durch Trumps Pläne für „Gläubigergebühren“ und „Anlagezwang“) könnte damit eine Finanzkrise auslösen.

Engere Haushaltsspielräume

Zum anderen engen die wieder steigenden Zinsbelastungen die Haushaltsspielräume ein, was die Verschuldung eher noch beschleunigt. Und schließlich könnte auch die Refinanzierung alter Papiere je nach Zustand des Marktes immer schwieriger werden, wenn Anlageskepsis vorherrscht. Mit der Folge noch höherer Zinsen und negativer Wechselwirkungen für den Gesamtmarkt. Viele Staaten wären von einem Tag auf den anderen zahlungsunfähig und steuerten auf eine Staatspleite zu. Und bei den aktuellen Refinanzierungssummen – Japan muss 23,0% des BIP jährlich neu vom Markt beschaffen, die USA 25,1% – kann das auch ganz schnell gehen.

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