Evergrande rollt der Ball weg
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Die Pleitegefahr beim Immobilienriesen China Evergrande lässt nicht nur chinesische Investoren die Haare raufen, sondern auch eingefleischte Fußballfans. Guangzhou FC, der führende Club des Landes und langjährige Dominator der Chinese Super League, hat acht Meistertitel in den letzten zehn Jahren errungen, aber keine Kohle mehr. Der Verein gehört dem Evergrande-Gründer Hui Ka Yan und wurde als persönliches Eitelkeitsprojekt über eine Dekade hinweg mit Milliarden gefüttert. Nun, da der Immobilienfürst laufende Rechnungen nicht bezahlen kann, fehlen auch die Mittel, um den Monster-Etat des chinesischen Pendants zu Real Madrid oder Bayern München aufrechtzuerhalten. Vielleicht gelingt es noch, die Meistertrophäe 2021 zu ergattern, bevor die Lichter ausgehen. Das käme einem Déjà-vu gleich, denn der letztjährige Überraschungsmeister Jiangsu FC ist bereits hopsgegangen. Dieser Verein war das Eitelkeitsprojekt des Milliardärs Zhan Jindong, der den Elektro-Einzelhandelsriesen Suning an den Rand der Pleite führte und prompt bei Jiangsu FC den Stecker ziehen musste.