IWF-Schützenhilfe für Fed und EZB
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Falls die US-Notenbank Fed noch Schützenhilfe nötig haben sollte, um ihre nächste kräftige Zinserhöhung diesen Mittwoch zu rechtfertigen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sie geliefert. „Die Eindämmung der Inflation sollte höchste Priorität haben“, schreibt der IWF den politischen Entscheidungsträgern rund um den Globus ins Pflichtenheft. Er setzt noch einen obendrauf: „Eine straffere Geldpolitik wird unweigerlich reale wirtschaftliche Kosten verursachen, aber eine Verzögerung wird diese nur verschlimmern.“ Die übliche diplomatische Verklausulierung kann kaum verhehlen, welche Sprengkraft hinter dieser für IWF-Verhältnisse überdeutlichen Ansage steckt: Die führenden Zentralbanken haben die Inflation zu lange laufen lassen – nun zahlen sie die Quittung in Form heraufziehender Rezessionen. An dieser Schocktherapie führt nach Ansicht des IWF kein Weg vorbei, um die viel zu hohe Inflation diesseits und jenseits des Atlantiks unter Kontrolle zu bekommen. Die Botschaft wird auch im EZB-Tower ihre Wirkung nicht verfehlen. Der vorgezogene Abschied vom Negativzins war erst der Anfang.