KommentarDeal-Aktivität zieht an

Krypto-Sektor in M&A-Laune

Stripe übernimmt Bridge für 1,1 Mrd. Dollar und läutet ein aktives M&A-Jahr 2025 im Krypto-Sektor ein, angekurbelt durch positive Marktsignale.

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Krypto-Sektor
in M&A-Laune

Von Björn Godenrath

Die Auguren hatten den Braten früh gerochen: Als der Fintech-Gigant Stripe Ende Oktober den Stablecoin-Spezialisten Bridge für satte 1,1 Mrd. Dollar übernommen hatte, riefen die ersten Experten ein großartiges M&A-Jahr 2025 für den Kryptosektor aus. Gewachsene Cash-Reserven, regulatorische Klarheit sowie ein von den Bitcoin-ETFs angeschobenes positives Kryptomarkt-Sentiment bereiten den Boden für eine anziehende Deal-Aktivität.

Und es sieht so aus, als ob in diesem Jahr tatsächlich einiges geht. Allein der Cybersecurity-Experte Chainalysis hat in den vergangenen Wochen schon zwei Akquisitionen getätigt, wobei die Bewertung von 150 Mill. Dollar für Alterya schon ein Wort ist. Und Moonpay legte für Helio 175 Mill. Dollar auf den Tisch, um im Mix von Krypto- und Dollarzahlungen eine bessere Händleranbindung zu haben.

Zukäufe für das Europa-Geschäft

Aber auch im Trading gab es den ersten Deal. Die als Prime Broker für institutionelle Investoren tätige FalconX verstärkt sich mit Arbelos und bringt damit Infrastruktur und Kompetenz für den Handel von Kryptoderivaten ein. Diese dienen zwar klassischerweise der Absicherung von Positionen im Spotmarkt, aber es sind die wenig Eigenkapital erfordernden gehebelten Terminkontrakte, die viele Trader anlocken. Coinbase hatte sich für ihr europäisches Geschäft schon vor Monaten mit dem Kauf von Bux bzw. deren Mifid-II-Lizenz für den Derivatehandel gerüstet. Und Robinhood war mit dem Kauf von Bitstamp, eines Pioniers des Kryptohandels, für rund 200 Mill. Dollar in die Vollen gegangen.

Der Stablecoin-Sektor ist heiß

Diese Zukäufe gehen nun in den Roll-out und sollten für Belebung im Handel und in verbundenen Dienstleistungen sorgen. Gerade von Robinhood ist die eine oder andere Guerilla-Aktion in Marketing und Produktdesign zu erwarten, um sich Marktanteile zu sichern. Heiß für Cross-Border-Transaktionen ist der Stablecoin-Sektor: So hatte sich das US-Fintech Paxos mit dem Kauf der finnischen Membrane die für Europa erforderliche E-Money-Lizenz besorgt. Branchenführer Tether geht über die niederländische Quantoz, was auch in eine Übernahme münden könnte.

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