AstraZeneca

Projekt Wertvernichtung

Der Corona-Impfstoffhersteller AstraZeneca zeigt, dass nicht nur öffentlichen Bauherren die Kosten außer Kontrolle geraten. Die neue Zentrale kostet das Dreifache der ursprünglich geschätzten Summe.

Projekt Wertvernichtung

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Wer sagt eigentlich, dass nur die Kosten öffentlicher Bauvorhaben aus dem Ruder laufen müssen? Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca zeigt, dass private Unternehmen ähnlich wertvernichtend agieren können wie die öffentliche Hand. Project Laureate – der Umzug der Firmenzentrale aus Cheshire nach Cambridge – kostet zwar nicht ganz so viel wie Stuttgart 21 oder der Berliner Hauptstadtflughafen. Aber wenn die Kosten auf das Dreifache der ursprünglich erwarteten Summe steigen, erscheint einem das merkwürdig vertraut. Mit nunmehr 1,1 Mrd. Pfund hat das im November von Prinz Charles enthüllte Discovery Centre auch das nötige Ausgabenvolumen, um mit öffentlichen Bauherren mithalten zu können. Der scheibenförmige Bau wurde von Herzog & de Meuron entworfen. Er enthält reichlich Klimaschutztechnologie, etwa 174 Bohrlöcher, die natürliche geothermische Energie liefern sollen, „hybride Kühltürme“ und eine riesige Wärmepumpe. Das ist schön, wenn Geld keine Rolle spielt. Was wohl die Aktionäre dazu sagen werden?

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