Unilever

Rendite hat ihren Preis

Wenn es den Anlegern in erster Linie um die Dividende geht, ist bei riskanten Vorhaben wie einem Konzernumbau Gegenwind zu erwarten. Unilever-Chef Alan Jope hat das gerade schmerzlich erfahren.

Rendite hat ihren Preis

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Britische institutionelle Anleger sind dafür bekannt, dass sie sich mehr für Dividenden interessieren als ihre Kollegen anderenorts. Das wirkt sich auf Managemententscheidungen aus, insbesondere bei ihren Lieblingen. Unilever hätte die Möglichkeit zu einem Deal gehabt, der dem zuletzt nicht ganz so wachstumsstarken Unternehmen eine höhere Marge und bessere Zukunftsaussichten verschafft hätte. Der Kauf der Con­sumer-Health-Sparte des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline hätte aber einen tiefgreifenden und komplexen Unternehmensumbau verlangt. Wenn einem als Anteilseigner vor allem an sicheren Einkünften gelegen ist, weil man als Pensionskasse Verbindlichkeiten bedienen muss, hat man an derart abenteuerlichen Vorhaben kein Interesse. Der Spatz in der Hand ist allemal besser als die Taube auf dem Dach. Unilever-Chef Alan Jope musste viel Kritik einstecken und durfte sein Angebot nicht erhöhen. Doch die vermeintlich sichere Rendite hat ihren Preis. Denn die Welt der schnelldrehenden Konsumgüter ändert sich rasant. Wer eine gute Chance versäumt, bekommt oft keine zweite.

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