Brexit

Stau vor Dover

Die Forderung eigenhändiger Unterschriften auf Ausfuhrdokumenten weckt Zweifel am Stand der Digitalisierung in Frankreich. Oder geht es den Zöllnern darum, die Briten für den Brexit zu bestrafen?

Stau vor Dover

hip

Und wieder bildeten sich vergangene Woche lange Lkw-Schlangen auf der A20 auf dem Weg nach Dover. Dem britischen Handelskammerverband zufolge fordern französische Zöllner handschriftliche Unterschriften auf den digital erstellten Ausfuhrdokumenten für tierische und pflanzliche Erzeugnisse, was den Abfertigungsprozess in die Länge zieht. Berichteten im Januar vergangenen Jahres erst knapp die Hälfte der britischen Exporteure von Schwierigkeiten im Handel mit der EU, waren es bei einer im November durchgeführten Umfrage bereits drei Fünftel. Bestehende Vereinbarungen werden unterschiedlich ausgelegt und Regeln nicht konsistent angewandt. Zudem ist vieles einfach noch nicht genau geregelt. Gehen wir für einen Moment davon aus, dass es Paris nicht darum geht, die Briten durch das Verlangen eigenhändiger Unterschriften für den EU-Austritt zu bestrafen. Was würde das Vorgehen der Grenzer über den Stand der Digitalisierung in Frankreich sagen? La Grande Nation wäre ein Entwicklungsland. Wird also doch nur gegen „les rosbifs“ nachgetreten?