Lohnwachstum setzt Bank of England unter Druck
Britisches Lohnwachstum setzt
Notenbank unter Druck
Anhaltende Inflationsgefahr trotz Konjunktursorgen
mpi Frankfurt
Das Lohnwachstum in Großbritannien hat etwas an Fahrt gewonnen. Im Zeitraum Dezember bis Februar stiegen die Löhne ohne Berücksichtigung von Bonuszahlungen um 5,9% im Vergleich zum Vorjahr. Die Jahresrate liegt damit um 0,1 Prozentpunkte über der Rate für den Zeitraum November bis Januar. Die Entwicklung der Löhne spielt vor allem für die Inflation im Dienstleistungsbereich eine große Rolle.
„Abgesehen von den Zöllen ist die vielleicht größte unbeantwortete Frage in der britischen Wirtschaft, was die jüngsten Steuererhöhungen für Arbeitgeber für den Arbeitsmarkt bedeuten“, meint ING-Ökonom James Smith. Noch schlagen sich diese kaum in den Arbeitsmarktdaten nieder. Die Zahl der Beschäftigten ist lediglich um 78.000 gesunken.
Anhaltende Inflationsgefahr trotz Konjunktursorgen
Der Arbeitsmarkt könnte in den kommenden Monaten jedoch nicht nur vor dem Hintergrund der Steuererhöhungen, sondern auch wegen der hohen Unsicherheit für Unternehmen durch die Zollpolitik der USA schwächer werden. Dies könnte wiederum das Lohnwachstum reduzieren. „In Anbetracht von Umfragen vermuten wir, dass das Lohnwachstum in diesem Jahr geringer ausfallen wird, allerdings nur sehr allmählich“, sagt Smith.
An diesem Mittwoch veröffentlicht die Statistikbehörde Inflationsdaten für Februar. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten einen Rückgang von 2,8 auf 2,7%, womit die Inflation deutlich über dem Zielwert der Bank of England läge. Die Notenbank muss im Mai entscheiden, ob sie angesichts der wachsenden Konjunktursorgen trotz erhöhtem Inflationsdruck eine Zinssenkung beschließt oder nicht.