Koalitionsvertrag

Ampel steigt in die Aktienrente ein

Die neue Bundesregierung will die gesetzliche Rentenversicherung als Aktienrente etablieren. Auch die betriebliche Altersvorsorge soll gestärkt werden.

Ampel steigt in die Aktienrente ein

Die neue Ampelkoalition hat sich auf den Einstieg in die Kapitaldeckung bei der gesetzlichen Rentenversicherung verständigt. Die neue Aktienrente soll als dauerhafter Fonds etabliert werden, hat das neue Regierungsbündnis aus SPD, Grünen und FPD laut einem Auszug aus dem Koalitionsvertrag vereinbart. Verwaltet wird das Vermögen demnach „professionell und seriös“ von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle. 

Erhöhung der Lebensarbeitszeit ausgeschlossen

Die von Rentenexperten empfohlene langfristige Erhöhung der Lebensarbeitszeit zur Stabilisierung der Beiträge zur gesetzliche Rente ist zugleich abgeblasen. „Das Rentenniveau wird gesichert, Rentenkürzungen und die Anhebung des Renteneintrittsalters schließen wir aus Respekt vor der Lebensleistung aus“, heißt es in den zusammenfassenden Botschaften des Regierungsbündnisses. 

Die Aktienrente ist ein Projekt der FDP. Ein Teil der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung soll in den Aufbau kapitalgedeckter Altersvorsorge fließen. Das Modell gilt Experten zufolge in der Aufbauzeit als sehr teuer, weil Beiträge in der Rentenkasse zur Zahlung im Umlagesystem an die aktuellen Rentner fehlen. Laut Koalitionsvertrag erhält die Deutsche Rentenversicherung 2022 einen Kapitalstock von 10 Mrd. Euro aus Haushaltsmitteln. Sie soll ihre Reserven reguliert am Kapitalmarkt anlegen können.

Betrieblich Altersvorsorge soll gestärkt werden

Die betriebliche Altersvorsorge soll ebenfalls gestärkt werde, indem sie für Anlageformen mit höheren Renditen geöffnet wird. In der privaten Altersvorsorge will die Ampel das bisherige System grundlegend reformieren. „Wir werden dazu das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen“, heißt es im Koalitionsvertrag. Geprüft werden soll auch die gesetzliche Anerkennung privater Anlageprodukte mit höheren Renditen als Riester. Untere Einkommensgruppen sollen über Anreize gefördert werden, in die Produkte einzusteigen. Für laufende Riester-Verträge gilt ein Bestandsschutz. Den Sparerpauschbetrag will die Ampel auf 1000 Euro erhöhen.

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