Aufschwung im Dax vorerst gestoppt
Ruhiger Handelsbeginn am deutschen Aktienmarkt erwartet: Nach einer zuletzt fulminanten Aufwärtsbewegung geht es am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt erst einmal bergab. Bis zum Mittag verzeichnet der deutsche Leitindex ein Minus von 0,43% auf 15.895 Punkte.
In den vergangenen fünf Börsentagen war der Dax um fast 5% gestiegen. Seit Jahresbeginn steht damit für das Kursbarometer ein Plus von mehr als 16% zu Buche. „Die Aktien-Rally nimmt eine Auszeit”, schrieb Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda am Morgen. Mit Blick auf die Virusvariante Omikron preisten die Märkte einen milderen Verlauf bei Erkrankungen ein. Das Virus und seine Folgen dürften die Konjunkturerholung zwar bremsen, sie aber „nicht in ein Loch fallen lassen”.
Verschnaufpause in Asien: Die asiatischen Aktien legten am Mittwoch bei ihrer Endjahresrally eine Pause ein. „Typischerweise beginnen Investoren zu dieser Jahreszeit, ihre Portfoliopositionen zu überdenken und sie bewerten die Risiken für das Jahr 2022″, sagte Jim McCafferty, Nomuras Leiter des APAC Equity Research. „In Europa und den USA wird die Inflation immer spürbarer, in Asien hält sie sich eher in Grenzen, so dass die Anleger darauf achten, ihre Portfolios so zu positionieren, dass die Inflation abgefedert wird. Bei Aktien suchen die Anleger nach Unternehmen, die künftige Preissteigerungen weitergeben können, und nach Firmen mit Dividendenwachstum als eine Möglichkeit, Erträge zu erzielen.”
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8% tiefer bei 28.837 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,4% und lag bei 1997 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,8% im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1,3%.
Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 114,81 Yen und legte 0,1% auf 6,3713 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9171 Franken.
Anleger in den USA eher optimistisch: Die US-Börsen hatten bei dünnen Umsätzen keine gemeinsame Richtung gefunden. „Mit den sich verändernden Rahmenbedingungen in den vergangenen Wochen wägen die Anleger zwischen einem Szenario eines eher moderaten oder erneut starken Börsenjahres 2022 ab”, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Da neue Hiobsbotschaften rund um die Omikron-Variante des Coronavirus zuletzt ausgeblieben seien, blickten sie aber eher optimistisch in die Zukunft. Relevante Konjunkturdaten oder Firmenbilanzen stehen am Mittwoch erneut nicht auf dem Terminplan. Derweil gab die amerikanische Börsenaufsicht SEC bekannt, dass sich Twitter-Chef Elon Musk erneut von einem größeren Aktienpaket seines Unternehmens trennte.
Ölpreise legen etwas zu: Die gesunkenen US-Lagerbeständen bei Öl spiegeln sich in steigenden Preisen wider. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,3 %auf 79,14 Dollar je Fass. US-Leichtöl WTI legte um 0,2% auf 76,09 Dollar zu. Damit steuerten beide Kontrakte auf ihre höchsten Stände seit rund einem Monat zu. Öl-Aktien profitierten davon. Aktien von Royal Dutch Shell legten an der Börse Amsterdam 1,2% zu.