DWS gerät mächtig unter Druck
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS bekommt es wegen ihrer Nachhaltigkeits-Investments einem Insider zufolge in den USA mit der Börsenaufsicht zu tun. Die Aufseher gingen dem Verdacht nach, die Vermögensverwaltungsgesellschaft sei zu lax mit Kriterien bei nachhaltigen Investments umgegangen, sagte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. DWS und Deutsche Bank lehnten einen Kommentar ab.
Die Aktie brach zum Handelsstart am Donnerstag kräftig ein und notierte mehr als 10% unter dem Vortagskurs. Auch die Titel der Deutschen Bank notierten leichter als tags zuvor. Mit einem Abschlag von zeitweise 1,5% zählen sie zu den schwächsten Papieren im Dax.
Die Untersuchungen der SEC befinden sich nach Informationen des „Wall Street Journal“ in einem sehr frühen Stadium. Hintergrund der Untersuchungen sind dem Blatt zufolge Vorwürfe der früheren Chefin der Abteilung für Nachhaltigkeit bei der DWS. Sie sei der Ansicht, Investitionen auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien seien überbewertet worden.
Die Deutsche Bank und ihre Fondstochter treffen solche Vorwürfe empfindlich. Sie haben sich Nachhaltigkeit groß auf die Fahnen geschrieben und wollen das Geschäft in den kommenden Jahren ausbauen. Generell hat der Geldzufluss in Fonds, die mit Vorzügen ihrer Investments bei Umweltschutz, Sozialstandards und guter Unternehmensführung (ESG) werben, zuletzt kräftig zugenommen.