Software

Suse kündigt Börsengang bis Ende Mai an

Die Linux-Softwarefirma Suse will noch im kommenden Monat an die Börse. Dem Finanzinvestor EQT, der Suse vor weniger als zwei Jahren übernommen hat, winkt ein lukrativer Teil-Exit.

Suse kündigt Börsengang bis Ende Mai an

Der Nürnberger Linux-Software-Anbieter Suse strebt in den nächsten Wochen an die Frankfurter Börse. Die Transaktion soll noch im zweiten Quartal über die Bühne gehen. Das 1992 gegründete Unternehmen selbst will dabei mit der Ausgabe neuer Aktien 500 Mill. Dollar (420 Mill. Euro) einnehmen. Die Mittel sollen eingesetzt werden, um Finanzverbindlichkeiten abzutragen. Ziel sei es, dass die Nettoverschuldung auf das 3,25-Fache des Cash-Ebitda der zwölf Monate bis Ende Januar 2021 reduziert wird. Zudem gibt der 2018 eingestiegene schwedische Finanzinvestor EQT einen Teil seiner Aktien ab, wie Suse am Montag mitteilte. Zum Umfang des Aktienverkaufs durch EQT wurden zunächst keine Angaben gemacht. 

Suse-Vorstandschefin Melissa Di Donato erklärte: „Der geplante Börsengang gibt uns die strategische und finanzielle Flexibilität, mit der wir unsere langfristige Unabhängigkeit sichern können.“ Darüber hinaus dient die Ausgabe neuer Aktien auch dem Ziel, ein Beteiligungsprogramm für Mitarbeiter abzuwickeln. Reuters hatte im März berichtet, Suse strebe bei dem Börsengang eine Bewertung von 7 bis 8 Mrd. Euro an. EQT würde damit ein ähnlicher Coup winken wie dem Finanzinvestor Permira mit dem Börsengang von Teamviewer, mit dem der Einsatz vervielfacht werden konnte. EQT hatte Suse vor nicht einmal zwei Jahren für rund 2,5 Mrd. Dollar von Micro Focus gekauft. EQT-Partner Johannes Reichel erklärte: „EQT wird Suse auch zukünftig als größter Aktionär zur Seite stehen. Wir sind mehr denn je vom langfristigen Potenzial des Unternehmens überzeugt.“

Im Geschäftsjahr 2019/20 (per 31.10.) steigerte Suse den Umsatz um 17% auf 503 Mill. Dollar. Im ersten Quartal 2020/21 ging es erneut um 17% auf 134 Mill. Dollar voran. Als größter Konkurrent gilt der Linux-Distributeur Red Hat, den IBM 2018 für 34 Mrd. Dollar übernommen hat. Di Donato erwartet, dass Suse aufgrund ihrer Unabhängigkeit Kunden der größeren Red Hat gewinnen wird. Aber auch ohne Marktanteilsgewinne versprechen die nächsten Jahre viel Wachstum. Suse geht davon aus, dass der adressierte Markt bis 2024 jährlich um 24% auf 19 Mrd. Dollar zulegt. Bank of America Securities und Morgan Stanley sind Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners, während die Deutsche Bank, Goldman Sachs, Jefferies and J.P. Morgan die Transaktion als Joint Bookrunners unterstützen.

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