Erneuerbare Energien

BP holt Anja-Isabel Dotzenrath

Die ehemalige Chefin von RWE Renewables wird ab März den Geschäftsbereich Gas & Low Carbon Energy beim Ölkonzern BP führen. Das Unternehmen will Milliarden in die Ökostromerzeugung investieren.

BP holt Anja-Isabel Dotzenrath

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Anja-Isabel Dotzenrath (54) wird im März Dev Sanyal an der Spitze des BP-Geschäftsbereichs Gas & Low Carbon Energy ablösen und der Führungsriege des FTSE-100-Schwergewichts angehören. Die ehemalige Geschäftsführerin von RWE Renewables legte das Amt im August mit sofortiger Wirkung nieder, als der Dax-Konzern die organisatorische Trennung der Sparte ankündigte (vgl. BZ vom 23. August). Die ehemalige Chefin der Eon-Öko­stromsparte kam 2019 zu RWE. Sie führte die Ökostromgeschäfte von Eon und Innogy unter dem Dach von „New RWE“ zusammen. Das „Manager Magazin“ zählte sie zu den 100 einflussreichsten Wirtschaftsfrauen in Deutschland. „Sie ist genau die richtige Person zur richtigen Zeit für BP – eine weltweit respektierte und sehr erfahrene Führungskraft für erneuerbare Energien mit einer Erfolgsgeschichte beim Umbau und Wachstum von Geschäften“, sagte BP-Chef Bernard Looney. Die Elektro- und Wirtschaftsingenieurin, die an der RWTH Aachen studierte, kann auf mehr als ein Vierteljahrhundert in der Energiewirtschaft und Managementberatung zurückblicken. Die globale Reichweite, die ambitionierten Emissionsziele und die Vision Net Zero für die Zukunft seien „eine großartige Plattform, um einen bedeutsamen Beitrag für eine nachhaltigere und inklusivere Energiezukunft zu leisten“, ließ sich Dotzenrath von ihrem neuen Arbeitgeber zitieren. Seit März fungiert sie als Honorarkonsulin für Norwegen, seit April sitzt sie im neu geschaffenen Investment Council, der die britische Regierung zu Investitionen aus dem Ausland berät. Sanyal gehört dem Board seit einem Jahrzehnt an. Er führte unter anderem das Geschäft im östlichen Mittelmeerraum und spielte eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko 2010. Das Boardmitglied des Hedgefonds-Betreibers Man Group nannte „saubere Energie“ im Juli „die größte Marktchance unseres Lebens“.