Thomas Ulbrich übernimmt im Vorstand von Volkswagen Pkw mit Wirkung vom 1. Oktober 2022 die Verantwortung für das neu geschaffene Ressort New Mobility. In diesem Ressort werden die wesentlichen Bereiche zum weiteren Umbau der Kernmarke zu einem softwareorientierten Mobilitätsdienstleister – E-Baureihen- und Software – gebündelt, wie der Autobauer am Dienstag mitteilte. Damit werde die Innovationsgeschwindigkeit erhöht. Der Diplom-Ingenieur Ulbrich, der seine Berufslaufbahn 1992 in der Werkslogistik Wolfsburg begann, gehört dem Markenvorstand bereits seit 2014 an: Zunächst für Produktion und Logistik zuständig, übernahm er 2018 das Ressort E-Mobilität. Seit Februar 2021 kümmert sich der 56-Jährige im Vorstand von Volkswagen Pkw um den Bereich Technische Entwicklung.

Bereits als Technik- und E-Mobilitätsvorstand habe Ulbrich wichtige Akzente für die Marke gesetzt, so Thomas Schäfer, selbst erst seit Mitte des Jahres Vorstandschef von Volkswagen Pkw und im VW-Konzern Vorstand der Markengruppe Volumen. Er habe den ID.3 und den ID.4 von der Skizze bis auf die Straße begleitet und damit entscheidend dazu beigetragen, E-Mobilität massentauglich zu machen. Ulbrich werde nun auch den tiefgreifenden technologischen Wandel hin zur digitalisierten Mobilität bei Volkswagen maßgeblich gestalten.

Dem neuen Ressort New Mobility werden die beiden E-Modell-Baureihen G4 (MEB-Modelle) und G3 zugeordnet. Die Baureihe G3 umfasst laut VW alle Modelle, die künftig auf der neuen, hoch-skalierbaren konzernweiten SSP-Plattform basieren sollen. Zusätzlich soll das neue Vorstandsressort eng mit der Software-Einheit des Konzerns, Cariad, zusammenarbeiten. Ulbrich wurde dafür auch in den Aufsichtsrat von Cariad gewählt, wie VW weiter bekannt gab.

Zum Nachfolger von Ulbrich als Markenvorstand Technische Entwicklung wurde den Angaben zufolge Kai Grünitz berufen, seit Herbst 2020 Entwicklungschef der Kleinlastermarke Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der diplomierte Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieur arbeitet seit fast 26 Jahren für Volkswagen.

Zudem informierte der Autobauer über Veränderungen im Finanzressort von Volkswagen Pkw. Ebenfalls zum 1. Oktober werde Patrik Andreas Mayer, bislang Chief Financial Officer bei Volkswagen Russland, Finanzvorstand der Marke. Mayer, der Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen studierte und seit 1997 im VW-Konzern tätig ist, folgt auf Alexander Seitz. Der seit langem mit Südamerika verbundene Marken-CFO, der 2005 von DaimlerChrysler zu VW wechselte, werde als Executive Chairman die Gesamtverantwortung für Volkswagen in Lateinamerika übernehmen. Seitz beerbt Anfang Oktober Pablo Di Si, der seit 1. September Präsident und CEO von Volkswagen Group of America und Chef des Autobauers in Nordamerika ist.