Die Finanzinvestoren Bain Capital und CVC Capital Partners wollen die britische Drogeriemarktkette Boots offenbar gemeinsam übernehmen. Wie Sky News be­richtet, werden sie dabei von Lazard beraten. Einer der Managing Partner von CVC, Dominic Murphy, hatte 2007 für seinen damaligen Arbeitgeber KKR die 11 Mrd. Pfund schwere Übernahme von Alliance Boots be­werkstelligt. Er sitzt immer noch im Board der Boots-Muttergesellschaft Walgreens Boots Alliance. Dem Nachrichtensender zufolge wird er sich nicht an Diskussionen über einen möglichen Verkauf der Kette beteiligen können, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Walgreens beauftragte Medien­berichten zufolge im vergangenen Monat Goldman Sachs damit, ihre Optionen zu prüfen. Seitdem werden Private-Equity-Gesellschaften wie Advent, Blackstone, Carlyle und KKR als mögliche Interessenten für Boots genannt. Aber auch J Sainsbury und Tesco gelten als potenzielle Käufer der Kette, die über mehr als 2 200 Niederlassungen und 51 000 Mitarbeiter verfügt. Die Schätzungen zum Wert des Geschäfts bewegen sich zwischen 5 Mrd. und 7 Mrd. Pfund.

Als John Boot das Unternehmen 1849 gründete, pries er Heilkräuter als preisgünstige Alternative zur herkömmlichen Medizin an. Schon 1920 verkaufte er seine Firma in die USA. 2006 schloss sich Boots mit Alliance Unichem zusammen. Ein Jahr darauf wurde das fusionierte Unternehmen vom Finanzinvestor KKR akquiriert. 2014 griff die US-Drogeriemarktkette Walgreens zu. Ihr nächster Deal, die angestrebte Übernahme des Rivalen Rite Aid, platzte allerdings. Mittlerweile sind Desinvestitionen angesagt. Zuletzt verkaufte die Gesellschaft ihr Healthcare-Geschäft für 6,5 Mrd. Dollar an AmerisourceBergen. Auch ein separates Listing von Boots gilt als möglich.