Beiersdorf punktet mit solidem Umsatz
Beiersdorf punktet mit solidem Umsatz
Nivea-Hersteller schlägt sich im dritten Quartal besser als Konkurrenz – Prognose bestätigt – Aktie legt kräftig zu
Beiersdorf hat im Hauptsegment im Jahresverlauf an Schwung verloren, kann aber bei Anlegern punkten. Das dritte Quartal ist verglichen mit der Konkurrenz solide ausgefallen. Die Kernmarke Nivea soll ihr Momentum über 2024 hinaus halten. Das Geschäft mit Luxusmarken schwächelt aber weiter.
ste Hamburg
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat beim Wachstumstempo im dritten Quartal nachgelassen, die im Anschluss an das erste Quartal erhöhte Prognose für das Geschäftsjahr 2024 aber nach den ersten neun Monaten bekräftigt. Der organische Umsatzanstieg im Hauptsegment Consumer verfehlte mit 5,7% den durchschnittlichen Analystenschätzwert von 7,2%, fiel aber nach schwächeren Zahlen von Konkurrenten besser aus als befürchtet, wie Jefferies-Analysten anmerkten. Die Aktie des Hamburger Dax-Unternehmens legte am Donnerstag um bis zu 4,5% auf 132,75 Euro und grenzte damit den bisherigen Kursverlust seit Ende 2023 auf 2,2% ein.
Die US-Bank Jefferies, die das Beiersdorf-Papier bei einem Kursziel von 158 Euro zum Kauf empfiehlt, sprach von „beruhigend soliden“ Quartalszahlen, die nach dem ersten und dem dritten Quartal allein die Umsatzentwicklung von Beiersdorf zeigen. Konzernchef Vincent Warnery hob in einer Analystenkonferenz die Rückkehr der Derma-Marken zu zweistelligem Wachstum (+10%) hervor, womit sich Beiersdorf im Wettbewerb abhebe. Die Steigerung sei vor allem auf den Erfolg in Nordamerika mit einem Plus von 19,6% im dritten Quartal zurückzuführen.
Verbessert in Nordamerika
Gerade das stärkere Wachstum der Derma-Marken führte den Angaben zufolge dazu, dass sich das Geschäft von Beiersdorf in Nordamerika im dritten Quartal erholte. Nach einem auch für viele Wettbewerbsunternehmen schwierigen ersten Halbjahr sei der Consumer-Umsatz in der Region zwischen Juli und September um 11,1% gestiegen, berichtete Warnery, der auch darauf verwies, dass die Kernmarke Nivea ihr Wachstumsmomentum im Jahresverlauf in Nordamerika weiter gesteigert habe.
Die organische Erlössteigerung von Nivea im dritten Quartal betrug 5,9%, verglichen mit einem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal mit einem Rekordwachstum in Westeuropa auf Grundlage zweistelliger Preissteigerungen. Mit Blick auf die Aussichten von Nivea, die nach den ersten neun Monaten 2024 auf ein Umsatzplus von 9,4% kommt, äußerte sich Warnery zuversichtlich und hob die „starke Innovations-Pipeline“ hervor.
Nivea-Pipeline ermutigt
2025, so der Beiersdorf-Chef, werde das Jahr mit den meisten Produkteinführungen und Wiedereinführungen in der Geschichte der Marke. Mehr als 45% des Nivea-Umsatzes im kommenden Jahr werde auf die weitere Ausweitung des Geschäfts mit dem Anti-Pigmentflecken-Serum Luminous 630, auf die Einführung neuer Nivea-Produkte zur epigenetischen Hautverjüngung, auf Marktpremieren einiger anderer Produkte sowie Neugestaltungen entfallen. „Diese Pipeline und ein zwischen Preis und Volumen ausbalanciertes Wachstum stimmt uns zuversichtlich, dass wir unser starkes Wachstum bei Nivea zum Ende dieses Jahres und darüber hinaus fortsetzen können“, unterstrich Warnery.
Nicht rund läuft es für die Luxusmarke La Praire, die einen Umsatzrückgang im dritten Quartal um 8% und in den ersten neun Monaten um 7,3% verbuchte. Der Luxusmarkt bleibe schwierig, vor allem in China, so der Beiersdorf-Chef. Man habe aber Marktanteile gewonnen. China bleibe auf mittlere und lange Sicht ein Schlüsselmarkt für La Prairie.
„Bahnbrechende“ Innovation
Positiv äußerte sich Wanery über die im September unter dem Derma-Namen Eucerin eingeführte und als „bahnbrechend“ bezeichnete Anti-Aging-Innovation Epicelline. Diese sei inzwischen in 32 Ländern Europas und Schwellenmärkten etabliert und habe bereits 80% des für 2024 erwarteten Umsatzes erreicht.
Mit seinen Marken im Consumer-Segment erwartet der Konzern 2024 weiterhin ein organisches Umsatzwachstum um 6 bis 8%. Vorstandschef Warnery bekräftigte in der Analystenkonferenz, dass er enttäuscht wäre, wenn das obere Ende der Wachstumsprognose in diesem Jahr nicht erreicht würde. Im vergangenen Jahr hatte das Consumer-Segment um 12,5% zugelegt. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres lag die organische Wachstumsrate bei 10% bzw. 6,1%. Das kleinere Tesa-Segment legte im dritten Quartal um 3,5%, in den ersten neun Monaten um 3,1% zu. Für 2024 avisiert Beiersdorf ein Plus von 2 bis 5%. Auch die operativen Margenziele für Segmente und Konzern wurden bestätigt.