Blackstone greift nach St. Modwen
hip London
– Blackstone hat 1,2 Mrd. Pfund für den britischen Immobilienentwickler St. Modwen Properties geboten. Wie einer Pflichtveröffentlichung der FTSE-250-Gesellschaft zu entnehmen ist, entspricht der Preis von 542 Pence je Aktie einer Prämie von gut einem Fünftel auf den Schlusskurs vom Donnerstag. Das Angebot sei mit Bedingungen wie dem erfolgreichen Abschluss der Due Diligence verbunden. Der Board habe Blackstone bereits signalisiert, dass man ein verbindliches Angebot in dieser Höhe den Aktionären uneingeschränkt empfehlen würde. Nach dem britischen Übernahmerecht hat der Finanzinvestor dafür bis zum 4. Juni Zeit.
„Es scheint, als würde ein weiteres gutes Unternehmen vom Kurszettel gestrichen“, kommentierten die Analysten von Peel Hunt das Angebot. Im Vergleich zu Urban & Civic, die im November 2021 zum Nettoinventarwert vom gemeinnützigen Wellcome Trust übernommen wurde, sei die Offerte vielleicht schmeichelhaft. Alles in allem lautet ihr Urteil jedoch: „fair, aber keineswegs umwerfend“. Die Logistiksparte umfasst fast die Hälfte des 1,37 Mrd. Pfund schweren Portfolios von St. Modwen und ist mit Blick auf die wachsenden Online-Handelsvolumina von besonderem Interesse. Die Wohnungsbausparte St. Modwen Homes, die gut ein Viertel ausmacht, und den Rest des Portfolios (Strategic Land & Regeneration) könnte Blackstone wohl problemlos abstoßen.
St. Modwen stehen Lazard, J.P. Morgan und Numis zur Seite. Blackstone wird in Finanzangelegenheiten von Rothschild beraten, in Rechtsfragen von Kirkland & Ellis.
Im September 2020 hatte sich KKR mit 5,35 % beim Londoner Bürohausbesitzer Great Portland Estates eingekauft. Die Private-Equity-Gesellschaft war nicht allein: Die kanadische Brookfield Asset Management erhöhte ihre Beteiligung an British Land. Der Bürokomplex Broadgate, in dem sich unter anderem die neue britische Zentrale der Schweizer UBS befindet, gehört der Immobiliengesellschaft zusammen mit dem Staatsfonds GIC aus Singapur. Blackstone wurde Interesse an Land Securities nachgesagt, die Bürogebäude in der City of London, Canary Wharf und im West End besitzt.