Elektrostrategie

BMW plant höhere Investitionen

Im Rahmen ihrer Elektrostrategie geht BMW in den folgenden Jahren von steigenden Investitionen aus. Nach relativ niedrigen Werten für diese Ausgaben 2020 und absehbar 2021 werde das Unternehmen in den kommenden Jahren „signifikant“ mehr...

BMW plant höhere Investitionen

sck München

Im Rahmen ihrer Elektrostrategie geht BMW in den folgenden Jahren von steigenden Investitionen aus. Nach relativ niedrigen Werten für diese Ausgaben 2020 und absehbar 2021 werde das Unternehmen in den kommenden Jahren „signifikant“ mehr investieren, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter auf der virtuell ausgetragenen ordentlichen Hauptversammlung des Dax-Mitglieds. Bis Mitte der laufenden Dekade – also bis 2025 – würde davon rund die Hälfte auf die Elektromobilität entfallen. Die Investitionsquote wird sich dabei dem CFO zufolge im Rahmen des Konzernziels von 5% bewegen.

Bei einer Präsenz von 83% des stimmberechtigten Grundkapitals bekräftigte Vorstandschef Oliver Zipse vor den Aktionären seine mittelfristigen Absatzziele für E-Autos. Dabei fährt BMW unter seiner Regie mehrspurig in Bezug auf die Antriebsvarianten. „Verbrennungsmotoren bleiben für uns relevant.“ Er begründete seinen Ansatz damit, dass BMW Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselantrieben bauen werde, solange diese weiterhin weltweit nachgefragt würden. „Das ist unser Konzept der Technologieoffenheit.“ Bis in „die 2030er Jahre werden Verbrennungsmotoren noch weltweit sehr gefragt sein“. Sollte BMW diese Nachfrage nicht mehr bedienen, würde das Unternehmen „sich auf einem Konsolidierungspfad begeben“, warnte Zipse. Er bestätigte, dass die Kleinwagenmarke Mini von 2030 „vollelektrisch“ sein werde.

Der Finanzvorstand räumte derweil ein, dass derzeit noch „Herstellungsnachteile“ bei E-Autos bestünden gegenüber Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben. BMW arbeite daran, dass sich dieser Unterschied aufhebt. Peter zufolge müssten E-Autos auf das Kostenniveau modernster Verbrennungsmotoren gebracht werden.

Alternativ zu batteriegetriebenen Autos arbeiten die Münchner an Wasserstoff-Varianten. Dem CEO zufolge soll 2022 ein BMW X5 mit Brennstoffzelle vorgestellt werden. Von Großserien sieht die Konzernführung aber weiterhin ab. „Ein wirtschaftlich attraktiver Serieneinsatz kann sich zu einem späteren Zeitpunkt ergeben, abhängig von den Rahmenbedingungen, was unter anderem die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff angeht“, sagte der CEO. BMW arbeitet in der Entwicklung von Brennstoffzellen mit Toyota zusammen. Zipse sagte, es bestehe mittel- und langfristig Potenzial für die Technologie im Langstreckeneinsatz, weil das Tanken schneller gehe.

In dem rund siebenstündigen Aktionärstreffen betonte unterdessen der Finanzvorstand auf Nachfrage, dass BMW weiter an der Aktiengattung der Vorzugstitel festhält. Er begründete dies damit, dass die Konzernbeschäftigten Vorzüge mehr schätzten als stimmberechtigte Stammaktien. BMW schüttet je Vorzugspapier 2 Cent mehr aus. Das Unternehmen hatte 1989 stimmrechtslose Vorzüge eingeführt.

Mit Blick auf den Abschlussprüfer PwC plädierten Aufsichtsratschef Norbert Reithofer, Zipse und Peter dafür, das Mandat zu verlängern. „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit PwC“, sagte der Chefaufseher.