Private Equity

Börsenneuling Springer Nature nach Jahresbilanz auf Rekordtief

Der letzte Börsengang in Deutschland war Springer Nature im Oktober. Jetzt ist der Kurs des Wissenschaftsverlags nach der Jahresbilanz auf ein Rekordtief deutlich unterhalb des Ausgabepreises gefallen.

Börsenneuling Springer Nature nach Jahresbilanz auf Rekordtief

Börsenneuling Springer Nature nach Jahresbilanz auf Rekordtief

Verhaltener Ausblick des Wissenschaftsverlags enttäuscht

cru/Reuters Frankfurt

Der Berliner Wissenschaftsverlag Springer Nature hat im Jahr 2024 Umsatz und Gewinn gesteigert und peilt auch 2025 Wachstum an. Die Erlöse kletterten auf rund 1,85 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Organisch – also ohne Wechselkurs- und Portfolioveränderungen – sei dies ein Plus von 5%. Der bereinigte operative Gewinn stieg organisch um 7% auf 512 Mill. Euro. „Unsere starken Ergebnisse zeigen, dass wir in der Lage sind, nachhaltig Mehrwert für die Forschungsgemeinschaft zu schaffen“, sagte Firmenchef Frank Vrancken Peeters. „Wir veröffentlichen immer mehr hochwertige, frei zugängliche Inhalte.“

Für 2025 peilt das Management einen nur marginal höheren Umsatz zwischen rund 1,89 und etwa 1,94 Mrd. Euro an sowie eine bereinigte operative Gewinnmarge mindestens auf dem Niveau von 2024. Dies spiegele die positive Dynamik im Markt wider sowie die stetigen Investitionen in künftiges Wachstum.

Aktie wenig liquide

Springer Nature war Anfang Oktober 2024 an die Börse gegangen, um die Verschuldung zu reduzieren und dem Finanzinvestor BC Partners den Ausstieg zu ermöglichen. Am Dienstag reagierte der Kurs der Aktie auf den verhaltenen Ausblick für das laufende Jahr mit einem Minus von zeitweise 7,3% und fiel auf ein Rekordtief von 20,94 Euro – deutlich unter dem Ausgabepreis von 22,50 Euro. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens hat sich damit seit Ende 2024 um mehr als 20% auf 4,2 Mrd. Euro verringert. Haupteigentümer ist noch immer die Verlagsgruppe Holtzbrinck mit 50,6% vor BC Partners mit 36%. Die Aktie leidet seit dem Börsengang unter mangelnder Liquidität, weil die neu ausgegebenen Aktien vor allem von langfristig orientierten Investoren erworben worden waren, die nicht verkaufen.

Die mit Abstand größte Verlagssparte, das Segment Research, bleibt zugleich wichtigster Wachstumstreiber für Springer Nature. Research erzielte 6% mehr Umsatz, 1,41 Mrd. Euro. Das Unternehmen begründete dies mit dem Portfolio an Open-Access-Zeitschriften mit frei zugänglichen Artikeln. Springer Nature habe einen bedeutenden Meilenstein erreicht, indem es zum ersten Mal die Hälfte seiner Forschungsartikel über Open Access veröffentlichte. Dadurch würden Forschungsergebnisse leichter zugänglich.

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