BYD deutet Batterie-Deal mit Tesla an
nh Schanghai
Der vor allem bei Elektroautos stark aufgestellte chinesische Pkw-Hersteller BYD weckt Hoffnungen auf eine kräftige Expansion seines Geschäfts mit dem Eigenbau von E-Auto-Batterien durch Zulieferverträge mit prestigeträchtigen Abnehmern aus der Autobranche. In einem vom chinesischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Videoclip kündigte BYDs Vizepräsident Lian Yubo einen bevorstehenden Deal mit dem weltmarktführenden Hersteller von gehobenen Batteriefahrzeugen Tesla an. „Wir sind gute Freunde von (Tesla-Gründer) Elon Musk und bereiten uns darauf vor, Tesla künftig mit Batterien aus dem Hause BYD zu beliefern“, erklärte der BYD-Manager in dem Videobeitrag. Der BYD-Konzern, dessen Batteriesparte lange Zeit nur die eigenen Fahrzeuge bestückt hatte, will sich breiter im Batteriegeschäft etablieren und ist im Begriff, sich direkt in der Bergbauproduktion des Batterie-Rohmaterials Lithium zu engagieren.
In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Spekulationen darüber gegeben, dass die seit Anfang 2021 mit einem neuen Werk in Schanghai nun auch in China produzierende Tesla ihren Lieferantenkreis für Batterieaggregate erweitern würde, wobei vor allem der Name BYD gefallen ist. Allerdings hatten bislang weder BYD noch Tesla die Aufnahme entsprechender Verhandlungen bestätigt. Auch der TV-Bericht wurde in beiden Häusern nicht kommentiert. An der Hongkonger Börse zog die BYD-Aktie in Reaktion auf die Ankündigung zeitweilig um gut 4% an. Parallel dazu rutschte die Notierung des an der Börse Shenzhen gelisteten chinesischen Marktführers für E-Auto-Aggregate und Tesla-Zulieferers Contemporary Amperex Technology (CATL) um gut 6% ab.
Seit Aufnahme ihrer China-Produktion ist Tesla zum wichtigsten Kunden von CATL aufgestiegen und steuert etwa 15% zum Umsatz der Hauptsparte des Batterieriesen bei.
2022 ist die CATL-Aktie unter heftigen Druck geraten, weil die Gesellschaft unter dem enormen Anstieg der Weltmarktpreise für Lithium leidet und den Kostenschub bislang nicht voll auf die Endabnehmer abwälzen konnte. Im ersten Quartal verbuchte CATL einen Gewinnrückgang um ein Viertel. Zudem wurden hohe Verbindlichkeiten aus Derivategeschäften ausgewiesen.