Daimler Truck lässt Aktionäre hoffen
Daimler Truck lässt Aktionäre hoffen
Rückgang des Lastwagenabsatzes verlangsamt sich etwas im dritten Quartal
jh München
Daimler Truck verkauft deutlich weniger Lkw als vor einem Jahr. Der Rückgang der Absatzzahlen hat sich im Quartal von Juli bis September allerdings auf minus 11% etwas verlangsamt. Das kam am Mittwoch an der Börse nach einem Tagesverlust zu Beginn gut an: Am Ende des Xetra-Handels stand der Kurs des Dax-Titels 2,3% über dem Schlusswert des Vortags.
Mit einem Zuwachs in Nordamerika glich Daimler Truck die verschärfte Nachfrageflaute in Europa zum Teil aus. Das Segment Trucks North America steigerte den Absatz um 4% auf gut 49.000 Fahrzeuge. Fast jeden zweiten seiner Lkw verkauft der Konzern in dieser Region. Trucks Asia meldete dagegen ein Minus von 15% auf etwas mehr als 32.000 Einheiten. Für die in Europa und Lateinamerika präsente Marke Mercedes-Benz fiel die Zwischenbilanz noch schlechter aus: minus 28% auf rund 28.700 Lkw.
Deutschland besonders schwach
Da sich die Nachfrage in Brasilien erholt, dürfte der Rückgang in Europa weiterhin erheblich höher sein. Im zweiten Quartal war er hier um rund 40% abgesackt. Insgesamt hatte Mercedes-Benz für April bis Juni ein Abrutschen um 22% gemeldet.
Vor allem der deutsche Markt entwickelt sich seit längerem schwach. Dies trifft die Marke besonders, da ihr Marktanteil hierzulande etwa doppelt so hoch wie im übrigen Europa ist. „Es ist noch kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen“, sagte Martin Daum in der vergangenen Woche im Club Wirtschaftspresse München. Der bisherige Konzernchef ist noch bis Ende dieses Jahres im Vorstand. CEO ist seit Anfang dieses Monats Karin Rådström, die bis zur Entscheidung über einen Nachfolger auch noch für die Lkw von Mercedes-Benz verantwortlich ist.
Der Absatz der Busse von Daimler Truck verringerte sich im dritten Quartal um 2% auf 6.677 Fahrzeuge. Nach dem zum Stillstand gekommenen Geschäft mit Reisebussen während der Corona-Pandemie erholt sich das Segment aber tendenziell. Im ersten Halbjahr nahm der Absatz um 4% zu. Anfang August erhöhte der Vorstand die erwartete Spanne für die operative Marge in diesem Jahr. Dagegen wurde sie für Mercedes-Benz gesenkt.
In neun Monaten minus 13 Prozent
In den ersten neun Monaten hat Daimler Truck 336.000 Lkw und Busse verkauft. Im Jahr zuvor waren es in dieser Zeit knapp 386.000. Das ergibt eine Abnahme um rund 13%. Für das gesamte Jahr 2024 rechnet der Vorstand mit einer Spanne von 460.000 bis 480.000 Fahrzeugen. 2023 waren es 526.000. Nach der Einschätzung von Analysten, etwa von RBC und Goldman Sachs, fiel der Rückgang um 11% im dritten Quartal etwas niedriger als erwartet aus. Das Analysehaus Jefferies wertet dies als leicht positiv.
Den Bericht für das dritte Quartal hat Daimler Truck für den 7. November angekündigt.