EDF gibt britisches AKW auf
hip London
Die Klimaziele der britischen Regierung werden noch schwerer zu erreichen sein, nachdem der französische Energieversorger EDF angekündigt hat, die beiden Atomreaktoren von Dungeness B in Kent früher als erwartet außer Dienst zu stellen. Sie hängen bereits seit September 2018 wegen „einzigartiger, wesentlicher und anhaltender“ technischer Probleme nicht mehr am Netz. Nun sollen die Brennstäbe entnommen werden und zwar sofort. Ursprünglich wollte EDF das Kernkraftwerk frühestens 2028 außer Dienst stellen. Es trug einmal 1250 MW zur britischen Stromversorgung bei. Mit dem Bau hatte man 1967 begonnen, 1983 ging es ans Netz. Als es 2018 vom Netz genommen wurde, lief es bereits zehn Jahre länger als geplant. Großbritannien bezog 2019 erstmals mehr Elektrizität aus „sauberen“ Energiequellen als aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe. Das Land setzt in hohem Maße auf Windkraftanlagen. Um die Grundlast auch bei Windstille aufrechterhalten zu können, wird auf Atomkraftwerke zurückgegriffen. In Somerset baut EDF gemeinsam mit der China National Nuclear Corporation und China General Nuclear Power Group einen EPR-Druckwasserreaktor.