Forvia fährt in die roten Zahlen
wü Paris
Forvia, der Anfang des Jahres nach der Übernahme von Hella durch Faurecia entstandene Automobilzulieferer, ist im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gefahren. Dennoch konnte er die Erwartungen übertreffen. Insgesamt handele es sich um eine gute Leistung in einem durch den Anstieg der Inflation, Produktionsstopps und den andauernden, die weltweiten Volumen belastenden Chipmangel gestörten Markt, urteilen die Analysten von J.P. Morgan.
Der Umsatz legte dank der Integration von Hella in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Umsatz Faurecias im Vorjahreszeitraum um 49,3 % auf 11,6 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis verringerte sich von 510 Mill. Euro auf 426 Mill. Euro, die operative Marge von 6,6 % auf 3,7 %. Die Inflation führte zu einem negativen Effekt von 500 Mill. Euro. Davon konnte Forvia jedoch nach eigenen Angaben rund 400 Mill. Euro abfedern, vor allem durch vertragliche Absicherungen und Verhandlungen mit Kunden. Forvia schätzt, dass sich die negativen Auswirkungen der Inflation im zweiten Halbjahr abschwächen dürften.
Unter dem Strich wies der Konzern einen Verlust von 296 Mill. Euro aus. Ein Jahr zuvor stand dort bei Faurecia noch ein Nettoergebnis von 146 Mill. Euro. Gedrückt wurde das Ergebnis durch eine Sonderbelastung in Höhe von 87 Mill. Euro im Zusammenhang mit Einmalkosten in Russland, wo die Gruppe früher weniger als 1 % ihres Umsatzes machte. Der Netto-Cashflow sank von 290 Mill. Euro auf 102 Mill. Euro. Forvia-Chef Patrick Koller will nun Schulden abbauen und im Gesamtjahr Verkäufe von 23 bis 24 Mrd. Euro sowie eine operative Marge von 4 % bis 5 % erzielen.