Geely hadert mit Börsenplänen
nh Schanghai
Der in Hongkong notierte chinesische Autobauer Geely Automobile Holdings muss seine Pläne für ein Zweitlisting am Shanghai Star Market, einem der New Yorker Nasdaq nachempfundenen Technologiesegment der Schanghaier Börse, wieder begraben. In einer Mitteilung heißt es, dass „geschäftsstrategische Anpassungen“ den Verzicht auf einen flankierenden Börsengang in Schanghai bedingen. Man werde aber weiterhin an dem Gedanken einer Emission auf dem chinesischen Festland und damit der Ausgabe von im Yuan denominierten Aktien festhalten.
Marktteilnehmer zeigen sich nicht sonderlich überrascht, denn das im Herbst 2020 erstmals ventilierte Vorhaben stand von vornherein unter regulatorischen Vorbehalten. Im März ließ Chinas Börsenaufseher die Frage aufkommen, ob der konventionelle Autobauer tatsächlich die Anforderungen für einen Auftritt am relativ neuen Star Market erfüllt. Dieser ist nämlich als Bühne für Initial Public Offerings (IPOs) von chinesischen Technologiewegbereitern und Start-up-Unternehmen gedacht. Damit könnten sich im Zweifelsfall Entwickler von E-Auto-Batterietechnik oder Start-ups im Bereich des autonomen Fahrens angesprochen fühlen, nicht aber ein Pkw-Massenproduzent, der in Sachen E-Mobilität noch etwas hinterherhinkt.
Geely hatte offensichtlich darauf spekuliert, mit einem Aufschlag am Star Market von einem zeitweiligen Anleger-Hype rund um chinesische Technologiesektor-IPOs profitieren zu können.
Wenig attraktiv
Damit verband sich die Vorstellung, auf eine deutlich höhere Marktbewertung als gegenwärtig in Hongkong zu kommen. Die Alternative, nämlich ein flankierendes Listing im Hauptsegment der Börsen Schanghai oder Shenzhen, wirkt hingegen weniger attraktiv. Herkömmliche Börsengänge auf dem Festland sind regulatorisch stärker überfrachtet als am Star Market und haben oft lange Wartezeiten für eine Freigabe.