Hohe Zuckerpreise versüßen Südzucker-Bilanz
md Frankfurt
Bei Südzucker hat die Aufwärtsdynamik von Umsatz und operativem Ergebnis im dritten Quartal im Vergleich zu den Vorperioden zwar nachgelassen, ist aber immer noch hoch. Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal (30. November) zogen die Erlöse des Lebensmittel- und Ethanolherstellers nach eigenen Angaben um 21,5% auf 2,48 Mrd. Euro an. Der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, bereinigt um Sondereffekte) ist um 73,5% auf 220 Mill. Euro gesprungen. Nach neun Monaten liegen die Werte bei 7,11 Mrd. Euro ( 26%) und 536 Mill. Euro (i.V. 261) Mill. Euro.
Weit besser als in der Vorjahreszeit lief es im Kernsegment Zucker. Hier wurde laut Südzucker im dritten Quartal ein operatives Ergebnis von 132 (−10) Mill. Euro erreicht; das heißt, das Zuckergeschäft sorgte für über ein Drittel des operativen Konzernergebnisses. Dem deutlichen Erlösanstieg um 25% auf 923 Mill. Euro hätten deutlich gestiegene Rohstoff-, Energie- und Verpackungskosten gegenübergestanden. „Diese Belastungen nehmen für Zucker aus der neuen Kampagne 2022 nochmals deutlich zu“, warnt Südzucker und weist darauf hin, dass die Entwicklung des Segments teilweise durch den Abverkauf von Zuckerbeständen der Kampagne 2021 zu Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres am 1. Oktober begünstigt worden sei. Südzucker betont aber, dass das Weltmarktumfeld für Zucker positiv bleibe. So erwarte man in Europa eine sinkende Erzeugung, was sich in höheren Preise niederschlagen könnte. Im nach Umsatz wichtigsten Segment Spezialitäten (u.a. Tiefkühlpizzen der Tochter Freiberger) seien die Erlöse dank höherer Preise und Absatzmengen zwar um 27% auf 1,63 Mrd. Euro gesteigert worden, doch das operative Ergebnis habe nur leicht auf 31 (30) Mill. Euro zugelegt. Im Gegensatz zu den anderen vier Segmenten ging das operative Neunmonatsergebnis der Spezialitäten den Angaben zufolge deutlich um 24% auf 71 Mill. Euro zurück. Verantwortlich dafür seien „signifikant höhere Rohstoff-, Verpackungs- und Energiekosten, die nur teilweise oder mit zeitlichem Verzug an die Kunden weitergegeben werden konnten“.
Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter hat sich laut dem Bericht auf 265 (67) Mill. Euro fast vervierfacht.
Die Warnungen vor steigenden Kosten kamen bei Anlegern nicht gut an. Schon am Vortag hatten verhaltene Äußerungen der Biokraftstoff-Tochter Cropenergies für Kursverluste gesorgt (vgl. BZ vom 12. Januar). Die Aktie von Südzucker kostete bei Handelsschluss 16,32 Euro (–1,4%); das Tief lag bei 15,63 Euro. Südzucker rechnet 2022/23 mit einem Konzernumsatz von 9,7 bis 10,1 (7,6) Mrd. Euro sowie einem operativen Ergebnis zwischen 530 und 630 (332) Mill. Euro.
Wertberichtigt Seite 2
Südzucker | ||
Konzernangaben nach IFRS | ||
9 Monate* | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 2 482 | 2 043 |
Ebitda | 805 | 519 |
Operatives Ergebnis | 536 | 261 |
Operative Marge (%) | 7,5 | 4,6 |
Periodenüberschuss | 265 | 67 |
Operativer Cashflow | 290 | 555 |
Nettofinanzschulden | 1 653 | 1 252 |
*) 1. März bis 30. NovemberBörsen-Zeitung |