Chiphersteller

Infineon erwirbt Start-up für künstliche Intelligenz

Mit der Übernahme eines Start-ups aus Berlin setzt Infineon ihren Kurs fort, mit Hilfe kleinerer Zukäufe die Aktivitäten zu arrondieren.

Infineon erwirbt Start-up für künstliche Intelligenz

sck München

Nach der Mega-Übernahme von Cypress setzt Infineon ihren Kurs fort, neben dem operativen Geschäft auch mit Hilfe kleinerer bis mittelgroßer Zukäufe zu wachsen. Deutschlands größter Halbleiterhersteller teilte mit, das Start-up Industrial Analytics mit Sitz in Berlin vollständig übernommen zu haben. Über finanzielle Details der Akquisition machte das Dax-Mitglied aus Neubiberg bei München keine Angaben. „ Über die Höhe des Investments wurde Stillschweigen vereinbart“, berichtete Infineon.

„Industrial Analytics hat herausragende Kompetenzen im Bereich der vorausschauenden Analyse von In­dustriemaschinen und -anlagen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI)“, ließ sich Peter Wawer, Präsident der Infineon-Division Industrial Power Control, in einer Pressemitteilung zitieren. „Gemeinsam wollen wir das Geschäft von Industrial Analytics weiter ausbauen und bieten den Industriekunden von Infineon künftig neue KI-Lösungen, die unser Halbleiterportfolio ergänzen.“

Industrial Analytics erklärte, von der Transaktion künftig „enorm zu profitieren“.

Derweil bekräftige Infineon-Vorstandschef Jochen Hanebeck seinen Kurs, mit gezielten Übernahmen kleinerer bis mittlerer Größe bestimmte Aktivitäten, bei denen noch Nachholbedarf besteht, zu arrondieren. „Aus heutiger Sicht peile ich durchaus Übernahmen an, in kleinerer oder mittlerer Größenordnung, was sich dann durchaus auch im Milliardenbereich abspielen könnte“, sagte Hanebeck im Interview der „Süddeutschen Zeitung“.

Kursverluste reduziert

Die Anleger nahmen die jüngsten Nachrichten von Infineon in Bezug auf Neuerwerbungen wohlwollend auf. Am Dienstag gewann die Aktie im Xetra-Handel zeitweise 0,9% auf 27,72 Euro an Wert.

Seit der Vorlage sehr guter Zahlen fürs zurückliegende Quartal und einer angehobenen Prognose hat der Titel einen Teil der seit November vergangenen Jahres angefallenen Kursverluste reduzieren können (vgl. BZ vom 3. August). Anfang Juli fiel das Papier auf 20,68 Euro zurück. Im Herbst vergangenen Jahres erreichte der Anteilschein mit 43,85 Euro sein bisheriges Allzeithoch.

Im April 2020 schloss Infineon nach erteilten behördlichen Genehmigungen die Übernahme von Cypress ab. Für den seinerzeit kleineren US-Wettbewerber gaben die Bayern 9 Mrd. Euro aus.

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