Jungheinrich übertrifft Gewinnerwartungen
ste Hamburg
Der Hamburger Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat im dritten Quartal bei einem im Vorjahresvergleich um fast 16% auf knapp 1,2 Mrd. Euro gesteigerten Umsatz ein um rund 17% auf 104 Mill. Euro erhöhtes operatives Ergebnis (Ebit) erreicht und damit Markterwartungen übertroffen. Die Ebit-Marge lag mit 8,7 (i.V. 8,6)% über dem Vorjahreswert, für die ersten neun Monate werden 7,8 (8,6)% ausgewiesen. Anleger zeigten sich erfreut: Die Aktie des familiendominierten MDax-Unternehmens, im bisherigen Jahresverlauf zuvor um mehr als 39% gesunken, legte am Freitag stärker als der Gesamtmarkt um bis zu 8,2% auf 29,44 Euro zu.
Jungheinrich bestätigte nicht nur die am 23. September konkretisierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr, die unter anderem einen Auftragseingang zwischen 4,6 und 4,9 (i.V. 4,9) Mrd. Euro, einen Umsatz in der Bandbreite von 4,6 bis 4,8 (4,2) Mrd. Euro sowie ein Ebit zwischen 340 und 380 (360) Mill. Euro bzw. eine Ebit-Marge zwischen 7,2 und 8,0 (8,5)% vorsieht.
Der Kion-Rivale bekräftigte zudem, alle laufenden und anvisierten Initiativen und Maßnahmen der im Herbst 2020 angekündigten und vor Jahresfrist mit neuen Finanzzielen aktualisierten Strategie „2025+“ würden „wie geplant und unter Berücksichtigung der mit Beginn des Krieges in der Ukraine verschärften Rahmenbedingungen fokussiert fortgeführt“. Die mittelfristige Umsatzvorgabe liegt weiterhin bei 5,5 Mrd. Euro, der Zielkorridor bei der Ebit-Marge zwischen 8 und 10%.
Der Auftragseingang lag im dritten Quartal mit 1,13 Mrd. Euro um 2,5% unter Vorjahr – Analysten sprachen von einem soliden Niveau. Dabei wurde der Wert der Monate Januar bis September sowie und der bei 1,76 (i.V. 1,43) Mrd. Euro liegende Auftragsbestand des Neugeschäfts zum 30. September um Bestellungen aus Russland bereinigt.
Treiber des Umsatzwachstums im bisherigen Jahresverlauf war den Angaben zufolge vor allem das Neugeschäft, unter anderem aufgrund hoher Nachfrage nach Automatiksystemen. „Jungheinrich ist gut durch die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres gekommen“, meinte Vorstandschef Lars Brzoska. Produktionsunterbrechungen seien weitgehend vermieden worden, zugleich habe man die erheblichen Materialpreissteigerungen durch Maßnahmen zum Teil aufgefangen.
Jungheinrich | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Auftragseingang | 3 594 | 3 581 |
Umsatz | 3 397 | 3 020 |
Ebit | 266 | 258 |
Ebit-Marge (%) | 7,8 | 8,6 |
Ergebnis nach Steuern | 175 | 184 |
Freier Cashflow | −273 | 137 |
Nettoverschuldung | −95 | 222 * |
Beschäftigtenzahl | 19 583 | 18 681 |
*) Nettoguthaben per Ende 2021Börsen-Zeitung |