Infrastrukturgruppe

KKR zahlt Milliarden für britische John Laing

Der US-Finanzinvestor KKR & Co wird die britische Infrastrukturgruppe John Laing für 2 Mrd. Pfund in bar übernehmen. Wie einer Pflichtveröffentlichung zu entnehmen ist, empfiehlt der Board den Anteilseignern die Annahme des Angebots von 403 Pence...

KKR zahlt Milliarden für britische John Laing

hip London

Der US-Finanzinvestor KKR & Co wird die britische Infrastrukturgruppe John Laing für 2 Mrd. Pfund in bar übernehmen. Wie einer Pflichtveröffentlichung zu entnehmen ist, empfiehlt der Board den Anteilseignern die Annahme des Angebots von 403 Pence je Aktie. Das entspricht einer Prämie von 27% auf den letzten Schlusskurs vor Bekanntwerden der Übernahmeverhandlungen am 6. Mai.

„Es gibt weltweit eine wachsende Nachfrage nach nationaler Infrastruktur, die gesellschaftlichen Nutzen liefert und den technologischen Fortschritt sowie die politischen Prioritäten in Bereichen wie Konnektivität, erneuerbare Energien und Verkehr widerspiegelt“, sagte Tara Davies, Partner und Co-Head of European Infrastructure bei KKR. John Laing habe eine starke Marktposition und eine 40-jährige Erfolgsgeschichte vorzuweisen, wenn es darum geht, große Infrastrukturprojekte abzuliefern.

Das 1848 von James Laing im Nordwesten Englands gegründete Bauunternehmen war ab 1953 börsennotiert. Es war an so unterschiedlichen Vorhaben wie der Autobahn M1, dem Atomkraftwerk Sizewell B und der Kathedrale von Coventry beteiligt. Die Firma gilt als Pionier bei Public Private Partnerships (PPP), dem Betrieb von Infrastruktur durch private Firmen. Sie tätigte 1990 das erste PPP-Investment. Nachdem sie sich am Bau des Millennium Stadium in Cardiff verhoben hatte, definierte sich die Gesellschaft 2001 neu und verkaufte ihr Baugeschäft. In den Folgejahren trennte sie sich auch von ihren Immobilienentwicklungs- und Hausbauaktivitäten. 2007 wurde sie von zwei Henderson-Fonds von der Börse genommen. Randgeschäfte wie Chiltern Railways und die Gebäudemanagementaktivitäten wurden veräußert. 2015 kehrte John Laing an die Börse zurück.

Der Londoner Infrastrukturinvestor Equitix wird sich im Anschluss an die Übernahme durch KKR mit 50% am bestehenden Infrastrukturportfolio von John Laing beteiligen, das weiterhin vom Managementteam des Unternehmens verwaltet werden soll. KKR lässt sich bei der Transaktion durch Goldman Sachs beraten. In juristischen Dingen unterstützen Simpson Thacher & Bartlett und Herbert Smith Freehills die Private-Equity-Gesellschaft. John Laing stehen Evercore, Barclays und Peel Hunt in finanziellen Angelegenheiten zur Seite. In Rechtsfragen leistet Freshfields Bruckhaus Deringer Beistand.