Konsortium will Nexperia Chipfabrik NWF abnehmen
hip London
Der ehemalige Chef von Imagination Technologies, Ron Black, hat Investoren um sich geschart, um den größten britischen Chiphersteller zu übernehmen. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die britische Regierung Nexperia, einer Tochter des chinesischen Smartphone-Auftragsherstellers Wingtech Technology, untersagt, sich die Newport Wafer Fab (NWF) in Südwales einzuverleiben. „Wir haben vor, eine Alternative zum derzeitigen Deal anzubieten, wenn entweder Nexperia oder die Regierung zu dem Schluss kommen, dass eine Alternative benötigt wird“, sagte Black dem „Telegraph“.
NWF produziert mit gut 400 Mitarbeitern in Südwales Halbleiter für die Autoindustrie. Das Werk gehörte einst Infineon, die den Standort IR Newport 2017 an Neptune 6 verkaufte, nicht ohne einen zweijährigen Liefervertrag „für einen reibungslosen Übergang“ abzuschließen. Der Standort sei „sehr gut ausgestattet, um sich als weltweit wettbewerbsfähige Halbleiter-Foundry zu positionieren“, sagte Steve Berry, der Chef von Neptune 6, damals. Vor zwei Jahren wurde Nexperia zweitgrößter Anteilseigner von NWF. Anfang Juli erlangte Nexperia die Kontrolle über NWF – für 63 Mill. Pfund.
Boris Johnsons nationaler Sicherheitsberater Stephen Lovegrove prüft den Deal. Mittlerweile stellte sich heraus, dass NWF mit der Universität Cardiff an Chiptechnologie für ein Radarsystem für Kampfflugzeuge arbeitet. Wenn es um die Halbleiterfertigung geht, befindet sich NWF nicht an vorderster Front. Sie arbeitet noch mit 200-mm-Siliziumscheiben (Wafer). Heutzutage wird vielerorts mit 300-mm-Scheiben produziert. Ein möglicher Kompromiss wäre, dass sich Nexperia mit einer Minderheitsbeteiligung zufriedengibt. Der Chipdesigner Imagination Technologies, einst ein wichtiger Apple-Zulieferer, wurde 2017 vom chinesischen Finanzinvestor Canyon Bridge übernommen.