Leonardo-Auftragsbuch ist prall gefüllt
bl Mailand
Der Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Leonardo (früher Finmeccanica) ist angesichts eines ultravollen Auftragsbuchs und neuer Bestellungen optimistisch, Umsatz und Gewinn auch 2023 deutlich zu steigern. Das italienische Unternehmen erhielt gerade den Auftrag, zusammen mit Boeing die ersten 13 Hubschrauber vom Typ MH-139A Grey Wolf für die U.S. Air Force zu bauen. Insgesamt ist der Auftragseingang 2022 um 21 % auf 17,3 Mrd. Euro gestiegen. Leonardo sitzt auf einem Auftragsbestand von 37,5 Mrd. Euro. Das entspricht 2,5 Jahresproduktionen.
Für dieses Jahr rechnet der zu knapp 30 % vom italienischen Staat kontrollierte börsennotierte Konzern mit einem Auftragseingang von 17 Mrd. Euro und Erlösen von 15 Mrd. bis 15,6 Mrd. Euro. Das Bruttobetriebsergebnis (Ebitda) soll nach 1,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr 2023 zwischen 1,26 Mrd. und 1,31 Mrd. Euro erreichen.
Im Jahr 2022 hat Leonardo dank der Helikoptersparte, die von einem Großauftrag aus Polen profitierte, und des Rüstungselektroniksektors sowie der Erholung bei der Flugzeugkomponentenfertigung die Erlöse um 4,7 % auf 14,7 Mrd. Euro erhöht. Das Betriebsergebnis (Ebit) wuchs um 5,5 % auf 961 Mill. Euro.
Der Anstieg des Nettogewinns um 58,8 % auf 932 Mill. Euro war zu einem großen Teil auf Sonderfaktoren wie den Verkauf von zwei Unternehmen zurückzuführen. Bereinigt um diesen Faktor ergab sich ein Anstieg um 18,7 % auf 697 Mill. Euro.
Dividende stabil
Die Aktionäre erhalten eine unveränderte Dividende von 14 Euro-Cent je Aktie. Der Aktienkurs reagierte positiv. Das Papier gehört am Freitag zu den Gewinnern in Mailand.
CEO Alessandro Profumo, Ex-Unicredit-CEO, der seit 2017 an der Unternehmensspitze steht und dessen Mandat Gerüchten zufolge von der neuen Regierung nicht erneuert wird, sieht das Unternehmen als solide, stabil, resilient und nachhaltig.