Liberty Steel will sieben britische Werke verkaufen
hip London
Der angeschlagene britische Stahlbaron Sanjeev Gupta hat sieben Werke ins Schaufenster gestellt, darunter ein Stahlwerk von Liberty Steel in Stocksbridge mit 762 Mitarbeitern. Dort werden Spezialstähle und Legierungen für die Luftfahrtbranche und den Fahrzeugbau produziert. Es sei „nicht von zentraler Bedeutung für die ‚Greensteel‘-Vision“ von Liberty. Gupta will sich zudem von den Sparten Aluminium Technologies und Pressing Solutions trennen. Mit dem Erlös aus den Teilverkäufen will er Schulden tilgen. Seine GFG Alliance (Gupta Family Group) beschäftigt 35000 Mitarbeiter und geriet durch den Zusammenbruch des Lieferkettenfinanzierers Greensill Capital in Schieflage.
Am Wochenende hatte es der BBC zufolge Gespräche zwischen Gupta und Vertretern von CreditSuisse in Dubai gegeben. Die Schweizer Bank habe zugestimmt, ihr juristisches Vorgehen gegen Guptas Firmenreich bis zum Verkauf des Werks in Stocksbridge ruhen zu lassen. Als mögliche Kaufinteressenten gelten die chinesische Jingye Steel, der bereits British Steel gehört, und die indische JSW Steel.
Nach Bekanntwerden der Ermittlungen der Betrugsbekämpfungsbehörde SFO (Senior Fraud Office) gegen Gupta sprang dem „Guardian“ zufolge der kalifornische Investor White Oak Global Advisers wieder ab, der sowohl sein rentables australisches als auch sein schwächelndes britisches Geschäft finanzieren wollte.