Börsengänge

Luxuslogistiker Ferrari Group plant IPO in Amsterdam

Es wird voraussichtlich einer der ersten Börsengänge im Jahr 2025. Die Luxusgüter-Logistikfirma Ferrari Group plant ein IPO in Amsterdam.

Luxuslogistiker Ferrari Group plant IPO in Amsterdam

Luxuslogistiker Ferrari Group plant IPO

Debüt in Amsterdam angepeilt – In Spanien geht Ex-Tui-Tochter HBX Group an die Börse

cru Frankfurt

Das italienische Luxusgüter-Logistikunternehmen Ferrari Group plant einen Börsengang in Amsterdam und ist damit eines der ersten europäischen Unternehmen, das 2025 ein IPO anstrebt. Der Schmuckversender teilte am Montag in seiner „Intention to float“ mit, dass die kontrollierende Eigentümerfamilie über die Deiana Holding einen Anteil von 25% der Aktien bei dem geplanten Debüt per Privatplatzierung an institutionelle Investoren verkaufen will. Laut Bloomberg wird eine Bewertung von mehr als 1 Mrd. Dollar angestrebt.

Dem Unternehmen selbst fließt aber kein frisches Kapital zu. Es soll nur der Zugang zum Kapitalmarkt für die Zukunft eröffnet werden. Federführend begleitet wird der Börsengang von Goldman Sachs und Jefferies. ABN Amro und Oddo BHF sind als Joint Bookrunner dabei.

Gegründet in Alessandria

Ferrari Group wurde 1959 in Italien in der Stadt Alessandria gegründet und ist für den Transport und die Abwicklung von Zolldienstleistungen für Luxusgüter bekannt. Zu den Kunden zählen Luxusmarken, Uhrenhersteller und Juweliere. Der Mitteilung zufolge machte das Unternehmen im Jahr 2023 einen Umsatz von 333 Mill. Euro und einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 90 Mill. Euro. Die Ebitda-Marge lag bei 27%.

Für das im Dezember 2024 geendete Geschäftsjahr prognostiziert die Gruppe einen Umsatz zwischen 345 Mill. und 350 Mill. Euro, wie aus der Ankündigung vom Montag hervorgeht. Bis Ende September lag der Umsatz bei 254 Mill. Euro und das Ebitda bei 65 Mill. Euro (Ebitda-Marge: 25,5%). Zudem strebt das Unternehmen, das jährlich teure Uhren, Schmuck und Diamanten im Gesamtwert von 170 Mrd. Euro transportiert, eine durchschnittliche jährliche Dividendenausschüttungsquote von mindestens 40% an.

Dutzende IPO-Kandidaten

Inzwischen bereiten sich europaweit Dutzende Unternehmen auf den erhofften IPO-Aufschwung in diesem Jahr vor. In Deutschland will der mit bis zu 10 Mrd. Euro bewertete Generikakonzern Stada aus dem Portfolio der Finanzinvestoren Bain und Cinven um Ostern herum den Börsengang erwägen.

Erstmals seit 2018 will auch wieder eine Biotechfirma an die Schweizer Börse gehen. Bioversys peilt im laufenden Quartal eine Notierung an der Six an, wie das Basler Unternehmen mitteilte. Die Firma, die Antibiotika entwickelt, will dabei rund 80 Millionen Franken aufnehmen.

Hotelbetten-Vermittler

In Spanien plant der Hotelübernachtungs-Großhändler HBX Group, der Hotelbetten an Reisebüros vermittelt, ein IPO. Federführend dafür tätig sind Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley. Das Unternehmen, das 2025 rund 770 Mill. Euro Umsatz (+10%) anstrebt, stammt aus dem Besitz der Private-Equity-Firmen Cinven und EQT sowie des Canada Pension Plan Investment Board. Bei dem Debüt sollen mit neuen und bestehenden Aktien bis zu 725 Mill. Euro, teilweise für den Schuldenabbau, eingespielt werden. Die Finanzinvestoren hatten HBX im Jahr 2016 – damals noch unter dem Namen Hotelbeds – vom Reisekonzern Tui für 1,2 Mrd. Euro übernommen.

Derweil hat in Warschau die Firma Diagnostyka, ein Betreiber medizinischer Labors für Diagnosen, den Höchstpreis je Aktie beim geplanten Debüt auf 105 Złoty festgelegt und will umgerechnet bis zu 416 Mill. Dollar einsammeln. In Prag will der koreanische Doosan-Konzern bis zu 33% am tschechischen Dampfturbinenhersteller Doosan Škoda Power beim Debüt abgeben, der mit rund 350 Mill. Dollar bewertet wird.

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