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Main Capital schmiedet Banken­software-Anbieter

Der auf Software spezialisierte Finanzinvestor Main Capital aus den Niederlanden stärkt seine Position auf dem Markt für Bankensoftware durch die Übernahme der Hamburger Kapitalmarkt-Softwarefirma PDV und des Zahlungsverkehrsdienstleisters van den...

Main Capital schmiedet Banken­software-Anbieter

cru Frankfurt

Der auf Software spezialisierte Finanzinvestor Main Capital aus den Niederlanden stärkt seine Position auf dem Markt für Bankensoftware durch die Übernahme der Hamburger Kapitalmarkt-Softwarefirma PDV und des Zahlungsverkehrsdienstleisters van den Berg mit Hauptsitz in Herzogenrath. „Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen markiert einen Meilenstein beim Aufbau einer starken Gruppe im Markt für Bankensoftware“, gibt Main Capital am heutigen Freitag bekannt. Gemeinsam mit dem Management werde Main Capital, die insgesamt ein Vermögen von 2,2 Mrd. Euro verwaltet, die Gruppe mit 200 Beschäftigten bei Wachstumsplänen und mit einer selektiven Buy-&-Build-Strategie unterstützen.

Die PDV biete End-to-End-Lösungen für die gesamte Prozesskette des Handels an. Die Lösung decke alle wichtigen Assetklassen und Finanzinstrumente ab, sowohl für den Kauf- und Verkauf als auch für den institutionellen und privaten Handel. Die Firma van den Berg, die mit PDV fusioniert wird, bietet Lösungen für den Zahlungsverkehr von etwa 100 Banken-Kunden an. Das Produkt des Unternehmens beinhaltet Payment Processing and Management (PPM). Dabei handelt es sich um das Empfangen, Konvertieren, Verifizieren, Korrigieren, Abgleichen und Weiterleiten aller Zahlungstransaktionen. Darüber hinaus biete van den Berg Funktionen für das Sepa Card Clearing zur Abwicklung von Kartenzahlungen sowie ein Instant Payments Gateway.

Unterdessen hat der deutsche Main-Konkurrent Flex Capital aus Berlin, ein Private-Equity-Fonds mit ähnlichem Fokus auf profitable und wachsende Software- und Tech-Unternehmen des deutschsprachigen Mittelstands, den zweiten Fonds in Höhe von 300 Mill. Euro geschlossen. Zum Investorenkreis gehören der Mitteilung zufolge Dachfonds, institutionelle Investoren, wie Vermögensverwaltungen und Universitätsstiftungen aus Europa und den USA, sowie die Gründer von Tech-Unternehmen inklusive der Gründer der Portfoliofirmen von Flex Capital.

Flex Capital als Konkurrent

Hinter dem Fonds, der Mehrheitsbeteiligungen an Start-ups erwirbt, stehen die Software- und Tech-Unternehmer Christoph Jost, Peter Waleczek, Felix Haas, Jan Becker, Andreas Etten und Robert Wuttke. Flex Capital hat den Angaben zufolge seit Unternehmensgründung 2019 13 mittelständische Softwareunternehmen mehrheitlich erworben und deren Wachstum mit Kapital be­schleunigt.

In zwei Jahren sei beispielsweise der Umsatz der QR-Code-Softwarefirma Egoditor um 250% gesteigert worden – bei gleichzeitigem Wachstum des operativen Gewinns (Ebitda) um 340%. Der Verkauf der Firma an das US-Softwarehaus Bitly, das sich in Private-Equity-Hand befindet, habe mehr als den gesamten ersten Fonds eingebracht. Dessen Volumen hatte bei 126 Mill. Euro gelegen – weniger als halb so viel wie der neue Fonds mit 300 Mill. Euro.