Luftfahrtzulieferer

Meggitt zieht weiteren US-Interessenten an

Die 6,3 Mrd. Pfund schwere Übernahme des britischen Luftfahrtzulieferers Meggitt durch den US-Technologiekonzern Parker-Hannifin ist noch nicht ausgemacht. Auch Transdigm hat Interesse bekundet.

Meggitt zieht weiteren US-Interessenten an

hip London

Der US-Luftfahrtzulieferer Transdigm hat Interesse an der britischen Meggitt bekundet, die der Technologiekonzern Parker-Hannifin für 6,3 Mrd. Pfund übernehmen will. Wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilt, könnte Transdigm 900 Pence pro Aktie bieten, allerdings ist noch kein verbindliches Angebot eingegangen. Das Unternehmen, das seit seinem Börsengang in New York 2006 rund 50 andere Firmen erworben hat, lässt sich von J.P. Morgan zur Hand gehen. Parker will nur 800 Pence je Anteilschein für das Unternehmen bezahlen, das unter anderem Komponenten für F35-Kampfjets produziert.

Der Board von Meggitt, der sich von Bank of America, Morgan Stanley und Rothschild & Co beraten lässt, unterstützt bislang das Angebot von Parker. Es entspricht einer Prämie von gut 70% auf den letzten Schlusskurs vor Bekanntwerden des Angebots. Nach Rechnung der Analysten der UBS kommt der dabei unterstellte Unternehmenswert von 7,3 Mrd. Pfund dem 32,4-fachen erwarteten operativen Ergebnis (Ebita) für das laufende Jahr gleich. Parker geht davon aus, dass der Zukauf schon in den ersten zwölf Monaten einen positiven Ergebnisbeitrag leisten wird. Zudem versprach das US-Unternehmen, das in Großbritannien bereits 2000 Mitarbeiter beschäftigt, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Meggitt in Großbritannien zumindest auf dem aktuellen Niveau zu halten und in den kommenden fünf Jahren um ein Fünftel zu steigern. Zudem sagte Parker zu, die vom Management gesetzten Klimaziele einzuhalten. Der vom ehemaligen Heathrow-Chairman Nigel Rudd geführte Meggitt-Board will nun prüfen, ob Transdigm zu vergleichbaren Zusagen bereit ist.

Die britische Regierung prüft Medienberichten zufolge, ob sie sich einschalten soll. Das Kaufangebot eines Portfoliounternehmens von Advent International für den Atom-U-Boot-Komponentenhersteller Ultra Electronics hatte Ängste vor einem Ausverkauf der britischen Rüstungsindustrie geweckt.