Einzelhandel

Mike Ashley geht auf Shopping-Tour

Die Frasers Group hat ihren Anteil am MDAX-Konzern Hugo Boss auf 32,8 % aufgestockt. Am Online-Modehändler Asos hält das vom Turnschuh-Milliardär Mike Ashley kontrollierte Unternehmen nun mehr als 5 %.

Mike Ashley geht auf Shopping-Tour

hip London

Mike Ashley hat seinen Anteil an Hugo Boss weiter aufgestockt und eine Beteiligung am Online-Modehändler Asos offengelegt. Wie die von ihm kontrollierte Frasers Group per Pflichtveröffentlichung mitteilte, hält die FTSE-100-Gesellschaft nun 32,8 % an dem MDax-Konzern. „Frasers Group hat weitreichende Ambitionen, das Geschäft innerhalb und außerhalb des Vereinigten Königreichs auszuweiten, und sondiert ständig das Potenzial für eine weitere Expansion“, heißt es dort. Seit der Übernahme der maroden Luxuskaufhauskette House of Fraser betätigt sich Ashley zunehmend als Markensammler. Vor drei Jahren benannte sich Sports Direct in Frasers Group um. Der Turnschuhmilliardär, der mehr als zwei Drittel am Unternehmen hält, wollte Frasers zum „Harrods der High Street“ machen. Zuletzt holte sich der ehemalige Besitzer des Fußballclubs Newcastle United den durch eine zu optimistische Beschaffung und Lieferschwierigkeiten ins Trudeln geratenen Online-Händler Studio Retail Limited und den Modehändler Missguided.

Glaubensbekenntnis fehlt

Allerdings verfügt Frasers über lediglich 4,3 % an Hugo Boss in Form von Aktien. Bei den restlichen 28,5 % handelt es sich um Optionen. Bei der jüngsten Aufstockung im Juni hatte Frasers noch verlautbart, das Investment spiegele „den Glauben von Frasers Group an Marke, Strategie und Management-Team von Hugo Boss“ wider. Dieser Satz fehlt in der neuesten Mitteilung.

Das Unternehmen hält nun zudem eine Beteiligung von 5 ,1 % am Online-Modehändler Asos und ist damit sechstgrößter Aktionär der FTSE-250-Gesellschaft. Nach Ab­schreibungen auf die aufgelaufenen Lagerbestände steht bei dem ehemaligen Börsenliebling eine Restrukturierung an. Asos machen ähnliche Probleme zu schaffen wie der gesamten Online-Einzelhandelsbranche: eine zunehmende Zahl von Retouren, steigende Kosten und Probleme in der Beschaffungskette. Immerhin schaffte es Asos, die Konditionen ihrer revolvierenden Kreditfazilität mit den Gläubigerbanken neu zu verhandeln. Der neue CEO José Antonio Ramos, ein ehemaliger McKinsey-Berater, hat die Probleme erkannt: „In den vergangenen Jahren hat das Streben nach Wachstum dazu geführt, dass Asos weltweit übermäßig kapitalintensiv, zu komplex und zu überlastet geworden ist.“ Für Ashley ist das ein idealer Einstiegszeitpunkt. Zum 19. Oktober übertrug er das Tagesgeschäft seinem Schwiegersohn Michael Murray, der zuvor das Immobilienportfolio von Frasers auf Vordermann brachte. Doch erwartet man in der Branche nicht, dass Ashley sich künftig nur noch seinen Hobbys widmen wird.

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